60 Jahre Die Geschichte hinter dem Smiley

Viele Deutsche nutzen Emojis nicht nur in der privaten Kommunikation. Auch berufliche Nachrichten erhalten mal ein lachendes Gesicht. Quelle: imago images

Vom Ansteckbutton zum bunten Emoji: Vor 60 Jahren wurde der Smiley erfunden und heute ist die moderne Form kaum noch aus der Kommunikation wegzudenken – auch im Büroalltag findet das kleine Gesicht seinen Platz.

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Die Mitarbeitenden zum Lachen zu bringen: Das war die Idee hinter dem Smiley. 1963 beauftragte ein US-Versicherungsunternehmen Harvey Ball damit, ein lachendes Gesicht zu designen. Auf Buttons, Karten und Postern sollte das für gute Laune in den Büros sorgen.

Und auch heute bringt das gelbe Gesicht Freude – auch wenn der Erfinder selbst davon nur wenig profitierte. Ein Kreis, zwei Punkte, ein Halbkreis und das ganze gelb ausgemalt: In etwa zehn Minuten soll Ball das Kultsymbol entworfen haben. Die schnelle Idee wurde zu einem weltweiten Hit. Allein bis 1971 hat sich der Anstecker mit dem Gesicht rund 50 Millionen Mal verkauft. Mittlerweile ziert das Gesicht Tassen, T-Shirts und sogar Bettwäsche. Und auch in der Musikbranche hat das kultige Symbol einen Platz gefunden. So nutzte etwa die Band Nirvana das Gesicht in einer abgewandelten Form als ihr Logo.

Mit Blick auf den heute noch anhaltenden Erfolg war es ein Fehler des Erfinders, weder die Marke noch das Urheberrecht für sein Design angemeldet zu haben. Das Versicherungsunternehmen zahlte ihm damals ein Honorar in Höhe von etwa 240 US-Dollar. An weiteren Gewinnen wurde er nicht beteiligt.

Für viele gehören Emojis zum täglichen Chat mit den Kollegen dazu. Die wenigsten Deutschen aber wissen sie richtig zu deuten. Dafür haben die kleinen Bildchen andere Vorteile.
von Anna-Maria Knaup

Doch Harvey Ball wusste den Erfolg seines Designs zu nutzen. 1999 gründete er das Unternehmen World Smile. Dieses organisiert unter anderem den World Smile Day – den Welt-Emoji-Tag. An dem Tag wird Geld für die Harvey-Ball-Smile-Stiftung gesammelt, die sich für das Kindeswohl einsetzt. Dieser Tag findet jährlich am ersten Freitag im Oktober statt und das Motto lautet: „Tu etwas Gutes – hilf einem Menschen zu lächeln“.

Smileys im Berufsalltag

Ebenfalls seit den 1990er-Jahren gibt es den Emoji – das Smiley-Symbol als digitales Bild für die Online-Kommunikation. Und damit zog das kleine Bildchen auch in die Büros dieser Welt ein. Mehr als 60 Prozent der Befragten einer Umfrage von Slack und Duolingo benutzen Emojis. Die einen sehen es im beruflichen Kontext als unprofessionell an, für die anderen ist es eine Erleichterung der Kommunikation.



Mit einem Klick auf ein Daumen-hoch-Symbol können Mitarbeitende ihre Zustimmung oder ihre Kenntnisnahme ausdrücken. Emojis können aber auch dabei helfen, eine Aussage zu unterstreichen und die Gefühlslage zu klären. Dennoch sollten die Mitarbeitenden darauf achten, wem sie Nachrichten mit den bunten Bildern schicken. Wenn bekannt ist, dass eine Kollegin oder ein Kollege Emojis nicht mag, dann lieber mal auf das lächelnde Gesicht am Ende einer Nachricht verzichten.

Achtung, Missverständnis-Gefahr!

Hinter der Auswahl der Bildchen verbirgt sich auch ein Risiko. Denn ein Emoji kann mehrere Bedeutungen haben. So interpretieren etwa die Hälfte der Deutschen den Zwinker-Smiley als Ausdruck für einen Scherz. Rund 14 Prozent interpretieren ihn als einen Flirt. Im beruflichen Kontext könnte das zu einem unangenehmen Missverständnis führen.

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Trotz möglicher Irrtümer sieht die Mehrheit der Befragten die Nutzung von Emojis als Beschleunigung der Kommunikation während der Arbeit an. Und so zaubert der Smiley auch 60 Jahre nach der Erfindung noch ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen.

Mit Material von dpa

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