Mehr Erfolg mit Englisch
Quelle: imago images

15 wichtige Begriffe für Ihre Elternzeit – in English!

Unser Kolumnist ist Vater geworden. Im Angesicht seines Baby Boys und der Fachbegriffe, die um ihn kreisen, sucht er nach englischsprachigen Übersetzungen. Angefangen beim „Kreißsaal“ und dem „Entbindungstermin“ – bis zum „Wochenbett“ und der „Elternzeit“.

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Wie gut, dass wir uns gerade nicht auf einem Auslandseinsatz befinden – wie andere neugebackene Eltern. Sonst hätten wir uns womöglich in der englischen Sprache mit den „Wehen“ im „Kreißsaal“ und möglicherweise auch mit einem „Blasensprung“ und einem „Kaiserschnitt“ beschäftigen müssen. Und so wenig das „Wochenbett“ ein „week bed“ ist oder der „Mutterkuchen“ mit „mother cake“ übersetzt werden kann, geht der „Entbindungstermin“ als „deadline“ durch. 

Genau genommen ist vielen von uns nur die Übersetzung des guten alten „Säuglings“ geläufig, den wir (in den Schlaf) wiegen – Rock your baby (to sleep)! 

Dabei birgt der Saal des Geschehens auch für viele deutschsprachige Menschen eine überraschende Erkenntnis. Er hat nämlich nichts mit einem „Kreis“ zu tun – „Kreiß“ stammt vielmehr von „Kreischen“. Eine verständliche Übersetzung ist also nicht etwa „Circle Hall“. Man spricht vom delivery room oder labour room.

Und warum labour?

Weil jeder Mensch am Anfang Arbeit macht! Mütter wissen, was ich meine: Eine Geburt ist Schwerstarbeit – giving birth is a tremendously laborious affair. Früher wurde die Angelegenheit in der englischen Sprache noch hochgestochen französisch formuliert. Früher, das war im 19. Jahrhundert, als Babys und Bräute in Großbritannien noch schwarz gekleidet waren. Wenn die Wehen einsetzten, wurde gesagt: The expecting mother is in travail. Heute ist „travail“ nicht mehr en vogue (im Englischen übrigens immer in vogue.) Egal, ob in England oder in den USA, man spricht lieber lateinisch: She is going into labour – sie ist auf dem Weg zur Arbeit. US-Amerikaner schreiben es weiterhin wie die alten Römer: labor.

Dabei ist labour selbst für Muttersprachler verwirrend: Während heavy labour eine schwere Geburt ist, darf es selbst im Kreißsaal nicht zu hard labour kommen. Denn das bedeutet „Zwangs- oder Strafarbeit“. Auch sollte man wissen, dass onset of labour den Beginn einer Geburt bedeutet, während upset of labour ein Protest unter Arbeitern ist. Damit könnte auch eine Demonstration von Hebammen gemeint sein. Sie werden, egal ob weiblich oder männlich, midwives genannt. Der Berufsstand hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder über seine Arbeitsbedingungen – labour conditions – beklagt.

Immer mehr Hebammen suchen deshalb Geburtsarbeit im Ausland. Dort müssen sie dann dasselbe Fachvokubular draufhaben, das auch die Frauen verstehen sollten, die mit ihnen kommunizieren. Sätze wie „The waves are coming“ oder „the mother pains are coming“ führen zu nichts!

Wie groß die geburtskulturellen Unterschiede sind – the birth culture divide –, erkennt man übrigens schon an einigen neugierigen Fragen nach schmerzhaften Einzelheiten, die einem manchmal in Deutschland gestellt werden, während sie in den meisten englischsprachigen Ländern unangebracht wären. Statt Zum Beispiel: „Kam das Baby per Kaiserschnitt?“, „Kam es zum Dammbruch?“ oder „Hast du die Nabelschnur durchgeschnitten?“ TMI – too much information!

Doch Kultur hin oder her – wissen sollten Mutter und Vater die wichtigsten Ausdrücke und Begriffe der Geburt genauso wie Hebammen und Ärzte, wenn sie im Ausland leben, arbeiten – und Kinder auf die Welt bringen. Ich denke, diese Kolumne ist ein geeigneter Platz, um 12 weitere nützliche Beispiele zu erklären: 

  1. Entbindungstermin – due date
  2. Geburt/Niederkunft – childbirth 
  3. Entbindungs-/Säuglingsstation – delivery/maternity ward 
  4. Fruchtblase – amniotic sac; wenn sie platzt: the mother’s/her/the waters break
  5. Mutterkuchen – placenta; als „Nachgeburt“ afterbirth
  6. Dammschnitt – episiotomy
  7. Kaiserschnitt – Ceasarian section, kurz: C section (es ist übrigens ein Mythos, dass Julius Cäsar auf diese Weise zur Welt kam; wahrscheinlich stammt das  Wort vom lateinischen „caedere“ – schneiden. Ähnlich wie die „Zäsur“)
  8. Nabelschnur – umbilical cord
  9. Windeln – nappy (British English); diaper (US English) 
  10. Schnuller – dummy (British English); pacifier (US English) 
  11. Elternzeit – parental/family leave (nicht zu verwechseln mit parenting time, der Umgangszeit von getrennten Elternteilen. Sie wird auch custody genannt)
  12. Und wenn es unbedingt sein muss: Alleinerziehende/r – single father/single mother

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Unser Kolumnist ist u. a. Autor des Bestsellers „Hello in the Round!Der Trouble mit unserem Englisch und wie man ihn shootet“. Das Buch ist bei C.H. Beck erschienen. Dieser Text stammt in Teilen aus dem Kapitel „Wenn das Leben richtig Arbeit macht“ im Band „The Devil lies in the Detail. Band 1“.

Lesen Sie auch die letzte Kolumne: Fünf Gründe gegen „German Gendering“

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