Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Starke Konjunkturdaten belasten US-Börsen

Eine pessimistische Prognose schickt die Aktie des US-Modekonzerns PVH in den Keller. Die Wertpapiere des Eigners der Modemarken „Tommy Hilfiger“ und „Calvin Klein“ brechen deutlich ein.

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Quelle: dpa

Zinssorgen nach überraschend starken US-Konjunkturdaten drücken die Wall Street ins Minus. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte kurz nach der Eröffnung am Dienstag 1,1 Prozent schwächer bei 39.136 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 büßte 0,9 Prozent auf 5195 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,3 Prozent auf 16.179 Punkte.

Das unerwartete Wachstum der US-Industrie schürte Zweifel, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen bald wieder senkt, um der Konjunktur mit der geldpolitischen Straffung nicht allzu sehr zuzusetzen. „Wir hatten heute die positive Überraschung mit dem Einkaufsmanagerindex, und jetzt machen sich die Anleger Sorgen, dass auch die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag überraschend stark ausfallen könnten“, sagte David Russell, Chefstratege bei der Investitionsplattform TradeStation.

Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu bekämpfen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.

Bei den Einzelwerten flog Tesla aus den Depots. Der US-Elektroautopionier hat im ersten Quartal weitaus weniger Autos ausgeliefert als von Experten erwartet. Das belastet den Aktienkurs, der um 5,2 Prozent fällt.

Auch das Elektroauto-Start-up Rivian Automotive hat im ersten Quartal wegen Umstellungen in der Lieferkette etwas weniger Fahrzeuge produziert als von Fachleuten erwartet. Als Reaktion verliert das Papier 4,3 Prozent.

Trotz der Hochzinspolitik in den USA steigt die Nachfrage nach Personal. Die auch für die Notenbank Federal Reserve wichtige Kennzahl der offenen Stellen legte Ende Februar auf 8,756 Millionen zu, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage (Jolts) mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 8,750 Millionen gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert auf 8,748 Millionen von ursprünglich gemeldeten 8,863 Millionen nach unten revidiert. Am Freitag steht der Arbeitsmarktbericht der Regierung für März an.

Blick auf weitere Einzelwerte

PVH: Eine pessimistische Prognose schickt die Aktie des US-Modekonzerns PVH in den Keller. Die Wertpapiere des Eigners der Modemarken „Tommy Hilfiger“ und „Calvin Klein“ brechen im an der Wall Street um mehr als 23 Prozent ein. Das in New York ansässige Unternehmen erwartet für das erste Quartal einen Umsatzrückgang von rund elf Prozent. Nach Angaben des Konzerns setzen die hohe Inflation und die schwächelnde Wirtschaft in Europa dem Großhandelsgeschäft von PVH zu.

Estee Lauder: Die US-Bank Citi hat die Aktie von „neutral“ auf „buy“ hochgestuft. Begründung: Estee Lauder stehe vor einem Wendepunkt, da sich die Lagerbestände der Vertriebskanäle und die Finanzlage normalisieren. Die Aktien stiegen um 0,6 Prozent.

Trump Media and Technology: Die Aktien der Holdinggesellschaft von Truth Social drehen nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewinnen 4,4 Prozent. Am Montag war das Papier um mehr als 21 Prozent abgerutscht, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hatte, dass es im Jahr 2023 weniger als fünf Millionen Dollar Umsatz erwirtschaftete.

GE Aerospace: Die Aktien von General Electric gaben 0,6 Prozent nach, nachdem das Unternehmen die Ausgliederung seines Energiegeschäfts aus der Luft- und Raumfahrtsparte abgeschlossen hatte. GE Vernova wird an der New Yorker Börse nun unter dem Kürzel GEV gehandelt, während General Electric – das zu GE Aerospace wird – das Kürzel GE behält.

ChampionX: Die Aktien des Ölfeldausrüsters stiegen um 9,2 Prozent. Das Unternehmen wird von SLB für 7,7 Milliarden Dollar in einem reinen Aktientausch übernommen, wie jetzt bekannt wurde. Das Geschäft soll noch vor Ende 2024 abgeschlossen werden.

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