Bitcoin und Co. 66 Milliarden Dollar vernichtet: Elon Musk bewegt den Kryptomarkt – schon wieder

Es ist nicht das erste Mal, dass Elon Musk die Kryptokurse bewegt. Quelle: REUTERS

Elon Musks Weltraumfirma SpaceX hat ihre Bitcoin-Bestände verkauft. Die Nachricht ließ die Kryptokurse zweistellig einbrechen. Anlegern drohen nun weitere Kursverluste.

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Anleger von Kryptowährungen nehmen das Treiben von Elon Musk mittlerweile wohl resigniert hin. Am gestrigen Donnerstag war bekannt geworden, dass seine Weltraumfirma SpaceX ihre gesamten Bitcoin-Bestände im Wert von 373 Millionen Dollar verkauft hat. Darüber hatte das „Wall Street Journal“ berichtet. Zwar ist nicht bekannt, wann genau der Verkauft stattfand, doch die Nachricht hatte Signalwirkung: Investoren stießen ihre Kryptobestände ebenfalls ab.

Zwischenzeitlich rauschte der Bitcoin um zwölf Prozent ab, um sich dann etwas einzupendeln. Nun notiert die älteste und bekannteste Kryptowährung bei gut 26.500 Dollar – dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Damit verlor sie fast all ihre Gewinne, die sie seit der überraschenden Anmeldung eines Bitcoin-ETFs durch den Vermögensverwalter BlackRock vor gut zwei Monaten eingefahren hatte. Auch anderen Digitalwährungen setzte der Krypto-Rückzug von Musks Unternehmen zu. Innerhalb eines knappen Tages wurden am gesamten Kryptomarkt fast 66 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet.

Für die weitere Kursentwicklung von Bitcoin und Co. verheißt das nichts Gutes. Eine wichtige Unterstützungsmarke verläuft bei 25.000 Dollar. „Da es nur wenige Katalysatoren gibt, die Bitcoin kurzfristig nach oben treiben könnten, könnte ein Fall unter 25.000 Dollar die Bären an die Macht bringen, und wenn der Abwärtstrend bei den globalen Risikoanlagen anhält, könnte Bitcoin weiter fallen", sagte Josh Gilbert, Marktanalyst der Social-Trading-Plattform eToro der Nachrichtenagentur Bloomberg. Damit spielt er unter anderem auf die wieder aufflammenden Zinssorgen an, die insbesondere Kryptowährungen zusetzen.

Risikofaktor Elon Musk

Der jüngste Abverkauf bei Bitcoin und Co. zeigt nicht nur, dass Musk offenbar sein Vertrauen in Kryptowährungen verliert. Seine Elektroauto-Schmiede Tesla reduzierte ihre Bitcoin-Bestände im zweiten Quartal von einst 1,5 Milliarden auf 184 Millionen Dollar. Sondern es demonstriert einmal mehr den großen Einfluss des Techunternehmers auf die Kryptoszene. Seine treue Fangemeinschaft leitet aus seinen Aussagen gerne mal Handlungsempfehlungen ab. Es ist nicht das erste Mal, dass seine Äußerungen zu Kryptowährungen deren Kurse bewegen.

Im September 2021 zum Beispiel postete er auf X – damals noch unter dem Namen Twitter und ohne ihn als Chef – ein Foto seines neuen Hundes, ein Shiba Inu namens Floki. „Floki has arrived“, schrieb er dazu – und löste damit ein Kursfeuerwerk bei Minicoins wie Floki Shiba aus. Dessen Kurs stieg binnen eines Tages um 143 Prozent.


Wissenswertes zum Thema Bitcoin:

Doch nicht nur Digitalwährungen mit niedriger Marktkapitalisierung reagieren auf seine teils wirren Aussagen, selbst den Bitcoin-Kurs beeinflusst er damit. Als er vor gut zwei Jahren angekündigt hatte, Tesla akzeptiere nun Bitcoins als Zahlungsmittel, schoss der Kurs um zehn Prozent in die Höhe.

Kurz darauf stellte Musk fest, dass die Bitcoin-Erzeugung doch viel Strom benötigt und das nicht ganz zum umweltfreundlichen Anspruch seiner Elektroautos passt. Tesla nahm keine Bitcoins mehr an, der Kurs brach ein. Noch banaler: Der Bitcoin-Kurs brach mal um fünf Prozent ein, nachdem Musk ein Emoji eines gebrochenen Herzens und den Hashtag #Bitcoin getwittert hatte.

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Für Anleger von Kryptowährungen ist Musk Renditebringer und Risikofaktor zugleich. Unberechenbar ist er auf jeden Fall. Manch Investor jedenfalls freut sich über den Kurseinbruch beim Bitcoin. „Also ich habe nachgekauft“, schreibt einer bei Twitter.

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