Fonds-Checkerin
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Die heimlichen Renditekiller

Wer über aktiv und passiv gemanagte Fonds streitet, muss über Kosten reden. Denn Fondsmanager sind nicht schlecht – nur oft zu teuer. Eine Kolumne.

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Ob ETFs oder aktiv verwaltete Fonds besser sind, ist eine hitzige Debatte. Um sie sinnvoll zu führen, muss man über das Thema Kosten sprechen. Die sind nämlich der Knackpunkt. Dass die meisten Fondsmanager dem breiten Markt hinterherhinken, liegt nicht daran, dass sie allesamt schlechte Arbeit leisten oder unfähige Analysten beschäftigen würden – sondern daran, dass ihre Fonds zu teuer sind.

Die Gebührenbelastung bei aktiven Fonds ist in vielen Fällen so hoch, dass die Manager überhaupt keine Chance haben, nach Kosten eine Mehrrendite gegenüber dem Index zu erzielen. Fondsmanager sind also nicht unbedingt schlecht. Sie sind nur oft zu teuer.

Zahlen machen die Kostenmisere deutlich. Bei aktiv gemanagten, global investierenden Aktienfonds liegen die laufenden Kosten im Schnitt bei 1,61 Prozent pro Jahr. So viel muss das Fondsmanagement erst mal verdienen! Vergleichbare ETFs dagegen kosten durchschnittlich 0,28 Prozent jährlich. Es ist eine einfache Rechnung: Performance-Potenzial minus Kosten gleich Attraktivität des Fonds. Oder auch: je günstiger, desto besser. Gut also, dass es ETFs gibt. Sie liefern zwar nur die Marktrendite minus Kosten, mischen aber den Markt auf und erhöhen den Druck auf Fondsanbieter, entweder besser zu werden oder aber Kosten zu senken.

Künstliche Intelligenz kommt wie bestellt für Fondsmanager, für die vor allem der aus der Analyse von Daten gewonnene Wissensvorsprung zählt. Und so trainieren viele jetzt KI-Algorithmen – mit gemischtem Erfolg.
von Heike Schwerdtfeger

Wollen Sie jetzt nachschauen, wie viel Sie für die Fonds oder ETFs in Ihrem Depot bezahlen? Kein Problem: Dokumente mit den wichtigsten Informationen zum Fonds muss jede Fondsgesellschaft auf ihrer Homepage bereitstellen. Einige Angaben darin muten teils kryptisch an, etwa die zur Strategie des Fonds. Manche sind auch sehr allgemein gehalten.

In Sachen Fondskosten hat der Gesetzgeber aber einen guten Job gemacht: Im sogenannten Key Investor Information Document (KIID) müssen alle Kosten auf Fondsebene als Schätzung aufgeführt werden, basierend auf den Vorjahreswerten. Ausgabeaufschläge, laufende Kosten, Transaktionskosten, eventuelle Erfolgsgebühren: Bei aktiven Fonds kommt da einiges zusammen.

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Gute Fonds sind oft auch günstig – weil ihre Performance nicht von hohen Kosten gedrückt wird. Umgekehrt sind aber nicht alle günstigen Fonds gut. Ein guter aktiver Fonds muss zwei Voraussetzungen erfüllen: Erstens muss sich der Fondsmanager deutlich von seinem Vergleichsindex, der Benchmark, lösen. Er muss sich aktiv positionieren, damit nach Kosten noch etwas bei den Anlegern hängen bleibt. Gewichtet man lediglich ein paar Aktien minimal höher oder niedriger als der Index, kommt man nicht weit.

Die zweite Voraussetzung: Der Manager muss eine hohe Expertise mitbringen, um seine Freiheiten gewinnbringen nutzen zu können. Sind diese Prämissen gegeben, klappt es auch mit dem Mehrwert für die Anleger.

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