Fonds-Checkerin
Quelle: imago images

Die Krux mit dem fixen Ertrag

Income-Fonds versprechen regelmäßige Ausschüttungen. Die Produkte haben aber zwei Haken, die Anleger kennen sollten. Eine Kolumne.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Ein Einkommen von der Börse – das wollen immer mehr Menschen. Vor allem junge Privatanleger haben beim Vermögensaufbau oft zum Ziel, aus Zinsen und Dividenden ein sogenanntes passives Einkommen zu generieren. Ein ausschüttungsstarkes Portfolio zu managen macht aber viel Arbeit. Income-Fonds versprechen, Anlegern diese Arbeit abzunehmen. Dabei handelt es sich in der Regel um Mischfonds, die eine bestimmte Zielrendite erreichen sollen, die in regelmäßigen Abständen an die Fondsanleger ausgeschüttet wird. Klingt super? Die Idee hinter Income-Fonds ist tatsächlich nicht schlecht. Die Produkte haben allerdings zwei Haken, die Anleger kennen sollten.

Manager von Income-Fonds investieren bevorzugt in ertragreiche Anlagen wie Hochzinsanleihen und Dividendenaktien. Dazu kommen teils weitere Renditequellen wie Optionsstrategien. Der Fokus auf Erträgen unterscheidet die Produkte von klassischen Mischfonds. Bei Letzteren steht meist die Risikostreuung im Mittelpunkt. Dort spielen defensive Anlagen wie Staatsanleihen eine große Rolle – bei Income-Fonds weniger. Das ist der erste Haken: Risikoarm sind Income-Fonds nicht. Das Konzept muss gut umgesetzt sein, sonst geht die Performance baden. Die Erträge sind außerdem (wie meist an der Börse) nicht garantiert.

Mischfonds müssen sich gegen höhere Zinsen behaupten. Einige milliardenschwere Fonds können das schaffen, andere dürften sich für Anleger inzwischen kaum noch lohnen – aus einem einfachen Grund.
von Heike Schwerdtfeger

Der Anteilswert schwankt bei Income-Fonds oft deutlich stärker als bei klassischen Mischfonds. Die hohe Volatilität muss man verkraften können. Immerhin, die meisten Income-Anleger denken langfristig. Zwischenzeitliche Wertschwankungen sollten für sie nicht so dramatisch sein. Für sie ist wichtiger, dass ihr Kapital im Laufe der Zeit nicht aufgezehrt wird.

Das ist der zweite Haken: Um die Zahlungen an die Anleger auch in schlechten Zeiten zu leisten, schütten Income-Fonds mitunter aus der Substanz aus. Oder es werden Papiere zu miesen Preisen losgeschlagen. Beides schmälert die Renditechancen. Anleger sollten deshalb nicht der Verlockung erliegen, den Fonds mit dem höchsten Ausschüttungsziel zu wählen. Das Ertragsziel sollte realistisch sein, idealerweise eine Bandbreite, zum Beispiel vier bis sechs Prozent pro Jahr vor Kosten. Der Manager sollte außerdem nur laufende Erträge ausschütten, also Zinsen, Dividenden oder vereinnahmte Optionsprämien. Und nicht Papiere verkaufen, um die Auszahlungen sicherzustellen.

Immobilien So kassiert der Staat Hausbesitzer ab

Hohe Nebenkosten, explodierende Unterhaltskosten: Immobilieneigentümer werden immer stärker zur Kasse gebeten. Für einige ist die Grenze überschritten – sie wollen ihr Haus sogar verkaufen.

Autozulieferer Wer mutig aufs E-Auto umstieg, ist jetzt der Dumme

Die schlechten Absatzzahlen von E-Autos haben Folgen für Zulieferer: Die Autobauer rufen weniger Bauteile bei ihnen ab, als gedacht. Zulieferer bleiben auf hohen Kosten sitzen. Nun gibt es Krach um Schadensersatz.

Frauenförderung à la Siemens Siemens-Managerin klagt an: Nutzt der Konzern Compliance als „Mitarbeiter-Entsorgungstool“?

Der Fall einer Siemens-Managerin, die schwanger wurde und nun um ihren Job kämpfen muss, erschüttert den Dax-Konzern. Nun wurde der mit ihr verheiratete Personalchef in Mitleidenschaft gezogen.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Selbst gut gemachte Income-Fonds sind nicht für alle Anleger gleichermaßen gut geeignet – auch wenn die Anbieter das gern behaupten. Sondern vor allem für solche Anleger, die sofort ein passives Einkommen beziehen wollen (dessen Höhe freilich stark von der Höhe des Anlagebetrags abhängt). Junge Anleger mit langem Anlagehorizont, die erst einmal Kapital aufbauen wollen, sollten dagegen stärker auf Aktien setzen.

Lesen Sie auch: Warum die Renditen von US-Anleihen steigen – und was das für Anleger heißt

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%