Leben mit Aktien Kaufchance bei Johnson-&-Johnson-Aktie?

Seit 61 Jahren zahlt JNJ nicht nur ohne Unterbrechung, sondern steigert die Ausschüttung auch jährlich. Quelle: Imago

Der US-Medizinkonzern Johnson & Johnson hat erstmals nach der Abspaltung seiner Verbrauchergesundheitssparte Zahlen präsentiert. Was jetzt für die Aktie spricht.

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Johnson & Johnson (JNJ) Aktionäre, die sich bei der Aufspaltung im Sommer gegen die neuen Aktien entschieden haben, dürfen zufrieden sein. Während die neue Firma Kenvue, die das Verbrauchergesundheits-Geschäft mit Marken wie Neutrogena, Listerine oder Nicorette bündelt, seit der Emission um gut zehn Prozent gefallen ist, läuft das verbliebene Stammgeschäft gut. Obwohl der Konzern eigentlich als Pharma-Wert eingestuft wird, kommen rund ein Drittel der Einnahmen aus der Medizintechnik. Der Bereich entwickelt sich positiv, steigerte den Umsatz im dritten Quartal um zehn Prozent. Mitverantwortlich dafür ist die Übernahme des Herzpumpenherstellers Abiomed, für die JNJ Ende vergangenen Jahres 16,6 Milliarden Dollar springen ließ. Ohne die Übernahmeeffekte liegt das Wachstum bei sechs Prozent.

Aber auch das Pharma-Geschäft ist vorzeigbar. Fünf Prozent Umsatzsteigerung entsprechen zwar in etwa der Inflation – aber es ist mehr, als die direkte Konkurrenz zustande bringt. Dem US-Konzern kommt außerdem die solide Kostendisziplin zugute. Die Nettoverschuldung liegt bei rund 17 Milliarden Dollar. JNJ könnte somit allein mit dem freien Mittelzufluss des vergangenen Jahres seine komplette Schuld tilgen. Das dürfte indes nicht nötig sein: Die laufenden Kredite sind langfristig und zu günstigen Konditionen. Somit sind die Zinseinnahmen auf den Barbestand aktuell höher als die Zinsausgaben für die Firmenschuld. Sollte doch mal frisches Geld gebraucht werden, kann JNJ sich auf seine AAA-Bonität stützen.

Das Management scheint mit den Quartalsergebnissen zufrieden zu sein und gibt sich selbstbewusst: JNJ hob die Prognose an, von einer Gewinnspanne von bislang 9,90 bis 10,00 Dollar auf 10,02 bis 10,08 Dollar. Die Steigerung mag minimal sein, dennoch signalisiert sie Selbstbewusstsein – und gegenüber dem Vorjahr ist es immerhin ein Plus von 12,5 Prozent.

Gemessen daran ist die Aktie zum aktuellen Preis von 150 Dollar nun mit dem 15-fachen Gewinn bezahlt. Das ist kein Schnäppchen, aber auch nicht überzogen für ein funktionierendes Unternehmen, das auch in konjunkturell schwierigen Zeiten vielfach eine hohe Resilienz bewiesen hat. Das lässt sich auch an der Dividende ablesen: Seit 61 Jahren zahlt JNJ nicht nur ohne Unterbrechung, sondern steigert die Ausschüttung auch jährlich. Zum derzeitigen Kurs liegt die Dividendenrendite bei 3,11 Prozent.

Die Aktie ist dadurch vor allem für langfristig orientierte Anleger interessant. Denn der Kurs des Papiers läuft unter dem Strich oft jahrelang seitwärts – und vollzieht dann einen raschen Anstieg. Zwischen 2002 und 2012 war etwa so eine Durststrecke. Mit einer Dividendenrendite von gut drei Prozent lässt sich die Wartezeit gut überbrücken.

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Im konservativen Musterdepot unseres Finanzbriefs „Börsenwoche“ sind wir seit Beginn der Covid-19-Pandemie bei JNJ investiert. Reich sind wir damit bisher nicht geworden, aber unter dem Strich steht immerhin ein Kursgewinn von 22 Prozent. Wir wollen langfristig investiert bleiben und setzen auf eine weiterhin solide Geschäftsentwicklung.

Horst von Buttlar und Christian W. Röhl sprechen im Podcast über die Perspektiven für Johnson & Johnson, darüber, wie man in Krisenzeiten sein Vermögen am besten schützt – und was Anleger über Uniper wissen sollten. Jetzt anhören

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