Schritt für Schritt ein kleines oder größeres Vermögen aufbauen – Sparpläne auf Fonds und börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs) sind ein wunderbares Instrument, um monatlich an der Börse zu investieren. Sie sind schnell eingerichtet und in der Regel kostengünstig. Zudem bleiben Anleger sehr flexibel, weil sie die Sparraten jederzeit nach unten oder oben anpassen können. Das kommt bei Anlegern ziemlich gut an. Seit Jahren steigen die Zahlen der Sparpläne. Kein Wunder, dass auch Robo-Advisor das Instrument längst offerieren.
Die digitalen Vermögensverwalter bieten gleich ganze Strategien an, die Anleger besparen können; und das auch als nachhaltige Variante. Mit Erfolg. Die Nachfrage nach Sparplänen ist immer noch sehr hoch und steigt weiter an, heißt es bei Quirion, dem Robo der Quirin Privatbank. Der Januar 2024 war sogar der Monat mit der höchsten Zahl neu eröffneter Sparpläne aller Zeiten.
Und auch die durchschnittliche Sparrate steigt an. Aktuell haben knapp 60 Prozent der Quirion-Kunden mindestens einen Sparplan. Bei Bevestor, der Robo-Advisor-Lösung der Dekabank, liegt die aktuelle Sparplan-Quote sogar bei 80 Prozent. „Die hohen Sparplan-Quoten auf unseren Plattformen zeigen, dass die Anlegenden die Wichtigkeit des regelmäßigen Sparens für den Vermögensaufbau nutzen“, sagt Marco Lorenz, Geschäftsführer bei Bevestor.
Auch Thimm Blickensdorf von Growney bestätigt diesen Trend. „Sparpläne sind ein sehr beliebtes Instrument unserer Kunden, um Vermögen aufzubauen“, sagt er. Rund drei Viertel nutzen diese Möglichkeit. Die durchschnittliche Sparplan-Rate liegt bei etwa 210 Euro im Monat. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Kunden mit klassischen und nachhaltigen Strategien ist dabei nicht erkennbar. „Neben den monatlichen Sparplan-Zahlungen nutzen viele unserer Kunden aber auch die Möglichkeit, immer mal wieder zusätzliches Geld in die Anlagestrategien zu investieren“, ergänzt Blickensdorf.
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Doch wo finden Interessierte das beste Angebot? Die FMH-Finanzberatung hat exklusiv für die WirtschaftsWoche die besten Robo-Advisor mit Sparplänen gekürt. Eingeflossen in das Rating sind die Anzahl der besparbaren klassischen beziehungsweise nachhaltigen Strategien, die Mindest-Sparrate, die Servicegebühren und ob eine App vorhanden ist oder nicht. Außerdem war relevant, ob ein Kindersparplan auf den Namen des Kindes möglich ist. Die Performance floss nicht mit in das Rating ein, da die Depots mitunter recht unterschiedlich zusammengesetzt sind und sich schlecht vergleichen lassen. So hat das ausgewogene Portfolio beispielsweise mal eine Aktienquote von 50 Prozent, mal etwas darunter oder etwas darüber. Das würde das Ranking verzerren.
Diese fünf Robo-Advisor erzielten das beste Ergebnis
Bei den klassischen Anlagestrategien mit Sparplan wurden fünf Robo-Advisor mit der Note „sehr gut“ ausgezeichnet. Quirion führt das Ranking an. Im Angebot sind zehn klassische Strategien und die Mindestsparrate liegt bei 25 Euro. Die Gebühr liegt bei 0,48 Prozent, wobei für die ersten 10.000 Euro im ersten Jahr keine Gebühren anfallen. Außerdem gibt es derzeit drei Prozent Zinsen auf dem Verrechnungskonto Plus.
Bevestor bietet fünf klassische Strategien für den Sparplan. Los geht es ebenfalls mit 25 Euro, die Gebühr liegt bei 0,8 Prozent. Sechs Strategien gibt es bei Growney als Sparplan, und das ab 25 Euro. Die Servicegebühr liegt abhängig von der Anlagesumme zwischen 0,25 und 0,68 Prozent, entfällt für Neukunden allerdings in den ersten sechs Monaten. Bei Visual Vest können Anleger sieben Strategien besparen, ebenfalls ab 25 Euro pro Sparrate. Die Servicegebühren liegen bei 0,6 Prozent. Wer ein Depot eröffnet, bekommt aktuell 50 Euro Prämie.
Ein noch recht neuer Anbieter unter den Robos ist Morgen Fund. Immerhin 19 klassische Strategien können ab 50 Euro pro Rate bespart werden. Neukunden, die über die WiWo kommen, zahlen 0,5 Prozent Servicegebühren statt 0,75 Prozent. Eine App bieten mit Ausnahme von Morgen Funds alle ausgezeichneten Robos. Kindersparpläne sind bei Quirion, Bevestor und Visual Vest möglich.
Die ausgezeichneten Robos gehören auch zu den „sehr guten“ Anbietern für nachhaltige Anlagestrategien mit Sparplan. Die Konditionen sind die selben wie für die klassischen Strategien, allerdings variiert die Anzahl der nachhaltigen Strategien, die bespart werden können. Auf den ersten Platz schiebt sich allerdings ein Robo-Advisor, der – wie der Name schon ahnen lässt – ausschließlich nachhaltige Strategien anbietet. Mit insgesamt 20 sparplanfähigen Strategien bietet Evergreen auch die meisten. Gespart werden kann schon ab einem Euro. Die Servicegebühr entfällt und es gibt sogar zehn Euro Startguthaben.
Welche Strategien sind am beliebtesten?
Die Auswahl für Sparer unter den sehr guten Robos ist also ordentlich. Aber natürlich schauen Anleger auch und vor allem auf die Rendite. Die Performance der Depots im Jahr 2023 kann sich durchaus sehen lassen. Das klassische ausgewogene Depot „grow50“ von Growney beispielsweise legte bei einer Asset Allokation von 50 Aktien und 50 Anleihen neun Prozent zu. Nur ein bisschen schwächer schnitt das vergleichbare nachhaltige Depot „growgreen50“ mit einem Plus von 8,6 Prozent ab. Das „globale Portfolio 50/50“ von Quirion legte im vergangenen Jahr knapp elf Prozent zu, das vergleichbare nachhaltige Depot kommt auf ein etwas geringeres Plus von 10,7 Prozent. Bei Bevestor lag die Performance des „Select 50“-Depots bei zehn Prozent.
Doch welche Strategien sind eigentlich am beliebtesten? Es sind nicht unbedingt die ausgewogenen. Bei Growney sind Strategien mit höherem Aktienanteil am gefragtesten. Etwa zwei Drittel der Kunden investieren mit einem Aktienanteil von 70 Prozent oder gar 100 Prozent. „Für uns ist das ein Zeichen dafür, dass die Anleger vor allem langfristig orientiert sind und das Ziel Vermögensaufbau verfolgen“, sagt Blickensdorf. Durch den zuletzt erfolgten Zinsanstieg erfreuen sich aber auch Geldmarkt-Produkte großer Beliebtheit. Auch bei Quirion investiert die deutliche Mehrheit in Strategien mit einem Aktienanteil von mindestens 50 Prozent.
Die meisten Sparpläne gibt es in der Strategie 70/30 – also eine Strategie mit einem Aktienanteil von 70 Prozent. Auf Platz 2 folgt im Globalen Portfolio die Strategie 80/20, im Nachhaltigen Portfolio die Strategie 60/40. Bei Bevestor ist zwar „Select 50“ mit einem Aktienanteil von 50 Prozent die beliebteste Strategie (38 Prozent wählen diese), doch dann folgt auch schon „Select 65“, auf die fast jeder Vierte setzt.
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