Sicherer Hafen Das sind die besten Goldsparpläne

Der Weg zum Goldbarren kann auch über einen Sparplan führen.

Barren oder Münzen bedeuten in der Regel ein ziemlich hohes Investment. Doch auch schon mit kleinen Summen können Anleger in physisches Gold investieren. Die Wirtschaftswoche kürt die besten Goldsparpläne.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Seinem Ruf als „sicherer Hafen“ und Krisenwährung hat Gold in den vergangenen Wochen mal wieder alle Ehre gemacht. Um gut zehn Prozent ging es nach der jüngsten Zuspitzung des Nahost-Konflikts aufwärts. „Gold stellt für einige Anleger einen sicheren Hafen dar, in den sie sich stürzen, wenn eine neue Krise ausbricht“, beobachtet auch Adrian Ash, Director of Research bei Bullion Vault. Doch nicht nur in Krisenzeiten sind viele Anleger fasziniert von dem gelben Edelmetall.

Auch in ruhigeren Zeiten ist es für viele ein wichtiger Baustein ihres Vermögensaufbaus. „Für längerfristig orientierte Sparer hingegen hat sich Gold in der Analyse des letzten halben Jahrhunderts als eine Art Anlageversicherung erwiesen“, so Ash. „Es gleicht Verluste bei einer Reihe anderer, in der Regel rentablerer Anlagen aus.“ Denn Gold neigt dazu, sich gut zu entwickeln, wenn andere Anlagen wie beispielsweise Aktien nachgeben.

Doch leider ist so ein Goldbarren ziemlich kostspielig und auch Münzen übersteigen mitunter das Budget vieler Anleger. Zwar gibt es Finanzinstrumente, mit denen man schon mit ganz kleinen Summen starten kann, aber viele Privatanleger wollen eben doch lieber auf physisches Gold setzen. Sparpläne sind eine Möglichkeit, auch schon bei begrenztem Budget einzusteigen.

gold

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Goldsparplänen, wie Beate Balke von der FMH-Finanzberatung, erklärt: Entweder sparen Anleger Bruchteile an oder aber sie sparen mit Ziel. Wenn sie sich für die Variante mit Ziel entscheiden, wählen sie zu Beginn eine Barrengröße oder eine bestimmte Münze aus und investieren dann Monat für Monat einen fixen Betrag. „Bei manchen Anbietern werden die Sparraten sofort zum Kauf verwendet“, sagt Balke. „Bei anderen hingegen, bleibt die Sparrate so lange auf dem Konto bis der Betrag reicht, um die ausgewählte Barren- oder Münzengröße zu kaufen“, sagt Balke. Ist das Ziel erreicht, werden die Barren oder Münzen normalerweise ausgeliefert.

„Die Regel ist aber wohl das Sparen auf Bruchteilseigentum, was bedeutet, dass der Kunde immer einen kleinen Teil von einem Barren für seine Rate erhält“, sagt Balke. Das Gold wird im Hochsicherheitstresor gelagert. „Diese Form des Sparens ist eigentlich nicht dafür gedacht, dass der Kunde sich sein Gold ausliefern lässt“, ergänzt die Expertin. Denn dann kämen noch Kosten wie Formkosten und Lieferkosten hinzu. „Dafür ist bei dieser Variante der Goldpreis wesentlich niedriger als beim Zielsparen.“

Es gibt einige Anbieter solcher Goldsparpläne und Anleger sollten genau hinschauen, welchen sie auswählen. „Es ist für den Kunden sehr schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen, denn es tummeln sich manch bedenkliche Anbieter auf dem Markt“, sagt Balke. Orientierung bietet ein exklusives Ranking, dass die FMH-Finanzberatung für die WirtschaftsWoche erstellt hat. FMH-Expertin Balke hat dafür die Angebote von zwölf seriösen Anbietern analysiert. Viele Wettbewerber hätten gar nicht oder mit falschen Angaben geantwortet. „Daher ist die Auswahl im Test nicht sehr groß“, erklärt Balke.



Die besten Goldsparpläne für Bruchteilseigentum bieten Degussa Sonne/Mond Goldhandel, Noble Metal Factory, Solit Group und Gold Republic an. Ihr Produkt wurde mit einem „sehr gut“ ausgezeichnet. Mit „gut“ schnitten Bullion Vault, Dadat und Philoro Edelmetalle ab. Beim Zielsparen belegten die Topplätze Ophirum, Degussa Sonne/Mond Goldhandel und Meine Schatzkammer. Kriterien waren die Mindestsparrate, die bei den Topplatzierten (mit Ausnahme von Dadat) bei einem Euro liegt, den Kosten bei Kauf und Verkauf sowie Lagerkosten.

Tele Columbus Ist dieser Kabelanbieter noch zu retten?

Schulden, Kurssturz, Führungskrise: Tele Columbus, zweitgrößter Kabelanbieter Deutschlands, steht am Abgrund. Jetzt soll Glasfaser das Problem lösen. Und eine Vertriebsoffensive – Tür für Tür.

Immobilien So kassiert der Staat Hausbesitzer ab

Hohe Nebenkosten, explodierende Unterhaltskosten: Immobilieneigentümer werden immer stärker zur Kasse gebeten. Für einige ist die Grenze überschritten – sie wollen ihr Haus sogar verkaufen.

Frauenförderung à la Siemens Siemens-Managerin klagt an: Nutzt der Konzern Compliance als „Mitarbeiter-Entsorgungstool“?

Der Fall einer Siemens-Managerin, die schwanger wurde und nun um ihren Job kämpfen muss, erschüttert den Dax-Konzern. Nun wurde der mit ihr verheiratete Personalchef in Mitleidenschaft gezogen.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

In den ersten Jahresausblicken für 2024 großer Investmentadressen sind die Prognosen für den Goldpreis übrigens relativ gut. „Unter den professionellen Analysten herrscht ein optimistischerer Konsens für das Jahr 2024“, bestätigt auch Ash. Der prognostizierte Anstieg liegt bei fünf bis zehn Prozent. „Diese Ansicht beruht auf der Erwartung, dass die US-Notenbank aufgrund der langsameren Inflation und des geringeren Wirtschaftswachstums die Zinsen im Sommer, wenn nicht schon früher senken wird“, erklärt der Experte. Denn hohe Zinsen bedeuten Gegenwind für Gold, dessen Opportunitätskosten höher sind als die von Anleihen oder anderen festverzinslichen Anlagen.

Lesen Sie auch: Wie Gold von den Weltkrisen profitiert, wer jetzt kauft – und worauf Untergangspropheten wetten

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%