Immobilienmarkt In diesen sieben Städten ist Kaufen günstiger als Mieten

Der Traum vom Eigenheim: In manchen Städten ist er günstiger als die Miete. Quelle: imago images

Mieten oder Kaufen? Diese Frage stellen sich Wohnungssuchende überall in Deutschland. Eine neue Auswertung zeigt jedoch: Je nach Wohnort fällt die Antwort, was sich mehr lohnt, ganz unterschiedlich aus.

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Wenige Wohnungen, viele Bewerber: Gerade in Metropolen spitzt sich die Lage am Mietmarkt zu. Dennoch bleibt die Miete in den meisten Städten derzeit die günstigere Option, wie eine neue Analyse des Immobilienportals ImmoScout24 zeigt. Nur in sieben Städten lohnt sich der Kauf deutlich mehr als die Miete.

Für den Vergleich untersuchte das Portal, wie viel Quadratmeter Wohnungssuchende für einen fixen Geldbetrag pro Monat bekommen, nämlich 1000 bis 1200 Euro. Dafür stellten sie Mietwohnungen mit dieser Kaltmiete Eigentumswohnungen gegenüber, bei denen dieser Betrag jeden Monat getilgt wird. Hierfür wiederum setzten sie einen Eigenkapitalanteil von 20 Prozent und einen Zinssatz von 3,49 Prozent voraus, was einen finanzierbaren Kaufpreis von 275.000 bis 325.000 Euro ergibt.

In rund der Hälfte der Städte unterscheidet sich die Wohnfläche zwischen Miet- und Eigentumswohnung nur geringfügig. In Mönchengladbach und Dortmund hingegen bekommen Käufer deutlich mehr Wohnraum für ihr Geld als Mieter. In Gladbach erhalten Käufer 120 Quadratmeter während Mieter für das gleiche monatliche Aufkommen nur knapp 99 Quadratmeter entscheiden. Elf Quadratmeter Unterschied sind es in Dortmund. Und auch in Bielefeld, Frankfurt am Main, Kiel, Stuttgart und Wuppertal finden Eigentümer größere Wohnungen als Mieter.



Insgesamt kommen Mieter dennoch oft besser weg: Im Durchschnitt gab es bei dem monatlichen Budget etwa eine 90-Quadratmeter-Wohnung zur Miete – aber nur eine 83 Quadratmeter große Eigentumswohnung.

Besonders stark zeigt sich das in Chemnitz, Gelsenkirchen und Magdeburg. Hier erhalten Mieter rund 30 Quadratmeter mehr als Käufer. In München leben Mieter ebenfalls günstiger: Für ihr Budget erhalten sie eine 60 Quadratmeter große Mietwohnung oder eine Eigentumswohnung mit etwa 40 Quadratmetern.

Die Situation am Immobilienmarkt ist zuletzt etwas unübersichtlich geworden. Die Bauzinsen haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert und sind je nach Anbieter sogar unter drei Prozent gefallen. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen im Laufe des Jahres wieder senken dürfte. Das wiederum könnte auch die Bauzinsen weiter drücken. Gleichzeitig sanken zuletzt die Preise für Immobilien – teilweise um bis zu 20 Prozent. Beides spricht dafür, dass Kaufen wieder attraktiver wird.

Dennoch sollten interessierte Käufer vorsichtig sein, denn der Rückgang der Zinsen ist trügerisch. Der gesunkene Kaufpreis kompensiert die immer noch hohen Zinssätze kaum. Hinzu kommt, dass Zinsen und Immobilienpreise sich tendenziell in unterschiedliche Richtungen bewegen. Das heißt, wenn die Zinsen heruntergehen, dürften die Preise wieder steigen.



Starke Konkurrenz auf dem Mietmarkt

Hinzu kommt, dass die große Anspannung auf dem Mietmarkt perspektivisch wieder mehr Menschen zum Immobilienkauf treiben könnte. Denn laut ImmoScout24-Untersuchung ist die Nachfrage nach einer Mietwohnung rund 21-mal höher als bei einer Eigentumswohnung. In Berlin und Hamburg ist die Konkurrenz noch deutlich größer: Hier kommen 60-mal mehr Interessenten auf Mietwohnungen als auf Eigentumswohnungen.

Zudem sind in den vergangenen Monaten aufgrund der hohen Nachfrage die Neuvertrags-Mieten stark angestiegen – teilweise um über zehn Prozent pro Jahr. „Der Mietmarkt ist mit rasant steigenden Mieten, Wohnraummangel und einem entsprechend hohen Nachfragedruck konfrontiert.

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Die Lage wird sich angesichts der Schwierigkeiten im Neubau in naher Zukunft nicht entspannen und die Mieten weiter steigen“, erläutert Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Wer aktuell keine Mietwohnung findet und über ausreichend Eigenkapital verfügt, hat bessere Chancen, eine Eigentumswohnung zu finden, und muss dabei in der Regel nur geringfügig Abstriche bei der Wohnfläche in Kauf nehmen.“

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