Versicherungsvergleich Die beste Privathaftpflicht

Eine Privathaftpflichtversicherung, die etwa auch Schäden durch Unfälle der eigenen Kinder abdeckt, ist unerlässlich.

Sie zählt zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt: die private Haftpflicht. Gute Policen müssen nicht teuer sein. Die WirtschaftsWoche kürt die Versicherungen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Manchmal passiert es ganz schnell. Eine kleine Unachtsamkeit, die Skifahrerin verliert die Kontrolle und rauscht in eine Gruppe anderer Sportler hinein, die am Rande der Piste stehen. Wer Schuld hat, ist unstrittig. Die Skifahrerin kommt mit ein paar blauen Flecken davon. Ein Sportler in der Gruppe hat weniger Glück und zieht sich eine schwere Knieverletzung zu. Eine Operation ist notwendig, die folgende Reha ist langwierig und teuer. Wer anderen einen Schaden zufügt, muss dafür bezahlen. Eine private Haftpflichtversicherung springt für den Schaden ein.

Diese Police sichert die finanziellen Folgen ab, die auf die Verursacherin des Schadens zukommen könnten. „Gerade beim Skifahren kommt es häufig zu Zusammenstößen auf der Piste“, erzählt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Ohne Haftpflichtversicherung muss der Unfallverursacher selbst für die finanziellen Folgen aufkommen, beispielsweise für Personenschäden oder eine beschädigte Skiausrüstung.“ Je nach Schwere des Unfalls können auch Schmerzensgeld-Forderungen hinzukommen. Sind die Ansprüche berechtig, leistet die private Haftpflichtversicherung, falls nicht, wehrt sie die Ansprüche ab. 

Die wichtigste Police neben der Krankenversicherung 

Neben der Krankenversicherung ist die private Haftpflicht „die wichtigste Versicherung“, betont der Verbraucherzentrale Bundesverband. Allerdings ist sie keine Pflicht wie die Krankenversicherung. Daher verzichten noch immer viele Menschen auf diesen wichtigen Schutz.

Im Jahr 2023 gab es laut Statista in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 47,64 Millionen Personen, die selber eine private Haftpflichtversicherung besitzen oder in deren Haushalt jemand anderes eine solche Versicherung besitzt. „Leider gibt es immer noch einen sehr hohen Anteil von Personen, die keine entsprechende Absicherung haben“, berichtet Marina Sigalov, Expertin des Analysehauses Morgen & Morgen (M&M).

Gut 20 Prozent der Menschen hierzulande haben keine Haftpflicht, wie auch eine Umfrage von YouGov im Auftrag von Check24 zeigt. Dabei ist eine Haftpflichtversicherung relativ günstig. „Die von den Gesellschaften aktuell angebotenen Leistungen sind sehr umfassend und bieten ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis“, betont Sigalov. 



Für die WirtschaftsWoche hat M&M ein exklusives Ranking erstellt und die Tarife mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für zwei Musterfälle gekürt: für eine Familie mit zwei Kindern im Alter von 18 und zehn Jahren sowie eine alleinstehende Frau. In beiden Fällen liegt die pauschale Deckungssumme für Personen- und Sachschäden bei mindestens 25 Millionen Euro. Der Versicherungsschutz bietet verschiedene Leistungsparameter, die auf den jeweiligen Versicherten zugeschnitten sein sollten. Im Fall der Familie beispielsweise soll das volljährige Kind während des freiwilligen sozialen Jahres versichert sein.



Außerdem soll das ehrenamtliche Engagement der Eltern im Tierheim und Sportverein berücksichtigt werden, ebenso wie Schäden durch Gefälligkeitshandlungen in der Nachbarschaft. Auch das im Auslandsurlaub gemietete Auto sollte im Tarif eingeschlossen sein. Weitere Parameter sind der Verlust fremder, privater und beruflicher Schlüssel, der Schutz vor Forderungsausfällen inklusive aktivem Rechtsschutz, die unbegrenzte Auslandsdeckung innerhalb Europas, Mietsachschäden an beweglichen Sachen und an mobilen Einrichtungsgegenständen.

Die 39-jährige Single-Frau legt ebenfalls Wert auf Schutz bei Auslandsaufenthalten, bei der Ausübung eines Ehrenamtes, bei Forderungsausfällen inklusive aktivem Rechtsschutz, Mietsachschäden an beweglichen Sachen und an mobilen Einrichtungsgegenständen sowie Schäden durch elektronische Daten.

Guter Versicherungsschutz ist nicht teuer

Die Familie hat die Wahl zwischen neun mit „sehr gut“ ausgezeichneten Tarifen.  Am besten schneiden die Policen von Axa und Helvetia ab. Auf den Plätzen folgen HDI, die Bayerische, Alte Leipziger, Grundeigentümer, Die Haftpflichtkasse, InterRisk und Waldenburger. Die jährliche Versicherungsprämie liegt zwischen 71,66 Euro bei der Axa und 95 Euro bei der Waldenburger. Die Single-Frau kann zwischen sieben „sehr guten“ Haftpflichtversicherungen wählen. Am günstigsten ist die Axa mit einer Prämie von 44,61 Euro pro Jahr, gefolgt von der Alte Leipziger mit 57,48 Euro.



Die YouGov-Umfrage hat übrigens auch ergeben, dass von denjenigen, die über eine Haftpflicht verfügen, 57 Prozent noch nie die Police gewechselt haben. Ältere Haftpflichtversicherungen haben aber häufig zu geringe Deckungssummen. Neue Tarife bieten einen umfassenderen Schutz und mehr Zusatzleistungen wie die Deckung von Forderungsausfall, den Einschluss deliktunfähiger Kinder und den Schlüsselverlust. Außerdem sind sie meist günstiger als ältere Verträge. Ein Wechsel könnte sich also durchaus lohnen.

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