Leasingkonzern Leasingneugeschäft von Grenke geschrumpft – Aktie dennoch im Plus

Die Leasingfirma hat 2021 beim Neugeschäft nach einem starken vierten Quartal das obere Ende der gesenkten Unternehmensziele erreicht.

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Seinen kompletten Geschäftsbericht will Grenke im März vorlegen. Quelle: dpa

Weltweite Lieferengpässe haben das Neugeschäft der Leasingfirma Grenke im vergangenen Jahr gebremst. Trotz eines Schlussspurts im vierten Quartal sei das Leasingneugeschäft um 18,3 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro gesunken, teilte das auf Leasing von IT und Büroausstattung spezialisierte Unternehmen am Dienstag in Baden-Baden mit. Damit erreichte Grenke das obere Ende seiner im Oktober gesenkten Prognose.

Damals hatte der Vorstand die Zielspanne 2021 für das Neugeschäft unter Verweis auf globale Lieferengpässe bei Herstellern von Computer- und Bürotechnik auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro von zuvor 1,7 bis zwei Milliarden Euro heruntergesetzt. An der Börse kamen die ersten Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 gut an: Die Grenke-Aktie legte im Aktienhandel 2,6 Prozent auf 32,82 Euro zu. Seinen kompletten Geschäftsbericht will Grenke im März vorlegen. Der Konzern hatte im November trotz der Lieferengpässe seine Ergebnisprognose für 2021 erhöht. Danach sollte 2021 ein Gewinn von 90 bis 100 Millionen Euro erreicht werden statt wie bis dahin geplant von 60 bis 80 Millionen Euro.

Die eingeleiteten vertrieblichen Maßnahmen hätten gegriffen, erklärte Firmenchef Michael Bücker. Dies habe zu einem Schlussspurt im Leasingneugeschäft geführt. „Der positive Trend insbesondere in den letzten Dezemberwochen deutet zudem klar auf eine wiederkehrende Investitionsbereitschaft im europäischen Mittelstand hin“, führte er aus und äußerte sich zuversichtlich zum Jahresbeginn 2022. „Mit voller Kraft starten wir jetzt in das neue Jahr.“

Im vierten Quartal erzielte das Unternehmen, das mit rund 1800 Beschäftigten in 33 Ländern tätig ist, ein Leasingneugeschäft von 521,2 Millionen Euro - ein Plus von 22,1 Prozent binnen Jahresfrist. Zwar habe es in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) nur um 1,1 Prozent zugelegt. Ohne diese Region sei das Neugeschäft in Westeuropa im Schlussquartal dagegen um 44,5 Prozent gewachsen. In Nord-/Osteuropa sei ein Plus von 35,6 Prozent erzielt worden, in Südeuropa habe der Zuwachs 18,9 Prozent betragen.

Der Leerverkäufer Fraser Perring hatte Grenke im Herbst 2020 mit Betrugsvorwürfen überzogen und auf einen Aktienkursverfall gewettet. Das Unternehmen ließ daraufhin seine Bücher und sein Geschäftsmodell von Wirtschaftsprüfern durchforsten. Zudem nahm die Finanzaufsicht BaFin Sonderprüfungen vor. Dennoch hat sich der Aktienkurs seitdem nicht richtig erholt.

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