Klimawandel Spanien will Dürre-Folgen mit milliardenschweren Investitionen begrenzen

Das Land will die Folgen des Klimawandels auf die Landwirtschaft begrenzen und investiert dafür eine Milliardensumme. Um Wasser zu sparen setzt Spanien auf Digitalisierung.

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Spanien ist stärker vom Klimawandel bedroht als andere europäische Länder. Quelle: dpa

Spanien will gegen die Folgen der anhaltenden Dürre mit milliardenschweren Investitionen ankämpfen. Dafür sollen mehr als zwölf Milliarden Euro ausgegeben werden, wie Umweltministerin Teresa Ribera am Dienstag sagte.

Die Mittel werden hauptsächlich für die Wiederaufbereitung von Wasser, den Bau von Entsalzungsanlagen und die Verbesserung der Wasserinfrastruktur verwendet. „Wir brauchen strukturelle Antworten und ständige Investitionen“, sagte Ribera auf einer Pressekonferenz.

Seit September vergangenen Jahres sind die durchschnittlichen Niederschlagsmengen in Spanien um 17 Prozent niedriger als der Durchschnitt zwischen 1991 und 2020. Die Wasserstände in den Stauseen sind deshalb stark gesunken, während die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigt wird.

Der Klimawandel werde zu immer häufigeren und intensiveren Dürreperioden führen, befürchtet das Umweltministerium. Spanien sei stärker gefährdet als andere europäische Länder.

Zusätzlich zu den Mitteln, die für die Dürrebekämpfung bereitgestellt werden, will die Regierung mit drei Milliarden die Digitalisierung fördern. Sie erhofft sich davon, dass die Wasserressourcen durch den Einsatz neuer Technologien und Big Data besser verwaltetet werden können.

Da die Getreideernten in diesem Herbst aufgrund der Dürre voraussichtlich um bis zu 40 Prozent zurückgehen werden, muss Spanien nach Regierungsangaben etwa 20 Millionen Tonnen Getreide importieren. Das erfordere „einen großen logistischen Aufwand“, so das Ministerium.

Auch die deutschen Bauern haben nach Prognose des Bundeslandwirtschaftsministeriums eine kleinere Getreideernte eingefahren. Hintergrund ist ein nasskaltes Frühjahr, trockener Sommerbeginn und regenreicher Juli.

Die Ausbeute dürfte mit 38 Millionen Tonnen um gut vier Prozent niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr, heißt es im Erntebericht. Sie bliebe damit um 2,1 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt zurück.

„Extremwetter als Folgen der Klimakrisen machen unsere Ernten immer stärker zu einem Lotteriespiel“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir kürzlich.

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