Strategische Atomwaffen Russland kündigt Übung seiner Nuklearstreitkräfte an

Eine moderne strategische russische Atomrakete vom Typ Topol-M (Nato-Code: SS-27 Sickle B) fährt am 09.05.2011 bei der Militärparade zum Tag des Sieges über den Roten Platz. Wladimir Putin hat eine Übung seiner Nuklearstreitkräfte angekündigt. Quelle: dpa

Mitten im Krieg kündigt Moskau ein neues Militärmanöver an. Es gibt aber keine konkreten Hinweise, dass auch mit Raketen geübt wird, die mit Atomsprengköpfen bestückt sind.

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Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland auf Befehl von Präsident Wladimir Putin eine Übung seiner taktischen Nuklearstreitkräfte angekündigt. „Im Zuge der Übung wird eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt, um die Vorbereitung und den Einsatz nicht strategischer Atomwaffen zu üben“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit.

In der Mitteilung war allerdings keine Rede davon, dass bei dem Manöver auch mit Raketen geübt wird, die tatsächlich Atomsprengköpfen tragen. Raketenverbände des südlichen Militärbezirks und Seestreitkräfte würden an den Manövern teilnehmen. Wann und wo genau die Übung, an der der südliche Wehrbezirk sowie die Seestreitkräfte beteiligt sind, beginnen soll, war zunächst unklar.

Bereits in der Vergangenheit hatte Russland seine Nuklearstreitkräfte ohne Atomsprengköpfe trainieren lassen. So wurden etwa im Oktober zu Übungs- und Abschreckungszwecken zwei Interkontinentalraketen und mehrere Marschflugkörper abgefeuert.

Die nun angekündigte Übung begründete Moskau mit vermeintlich „provokanten Äußerungen und Drohungen einzelner westlicher Beamter gegen die Russische Föderation“. Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte später auf Nachfrage von Journalisten, konkreter Anlass seien unter anderem Äußerungen von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron gewesen, der einen Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine nicht grundsätzlich ausschließen will.

Solche Aussagen zeigten „die Absicht, bewaffnete Kontingente in die Ukraine zu schicken“, behauptete Peskow. Tatsächlich aber hatte Macron zuletzt in einem Interview nur gesagt: „Wenn die Russen die Frontlinien durchbrechen sollten, wenn es eine ukrainische Bitte gäbe – was heute nicht der Fall ist –, dann sollten wir uns die Frage berechtigterweise stellen.“ Dennoch erntete er für seine Worte auch innerhalb Europas bereits Kritik.

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Das Bundesverteidigungsministerium sieht in den von Russland geplanten Manövern mit Atomwaffen keine neue Situation. Dies sei keine Änderung der Lage, sagt ein Sprecher in Berlin. Russische Vertreter wiederum versuchen seit Kriegsbeginn immer wieder, im Westen Angst vor einem Atomkrieg zu schüren und so die internationale Unterstützung für die Ukraine zu schwächen.

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