FDP-Parteitag Lindner schwört FDP und Deutschland auf „Wirtschaftswende“ ein

In jüngsten Umfragewerten verliert die Ampel deutlich an Wählergunst. Die FDP will nun auf dem Parteitag ihre weiteren Ziele in der Regierungskoalition mit SPD und Grünen vorstellen.

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Quelle: REUTERS

FDP-Chef Christian Lindner schwört seine Partei und das Land auf eine „Wirtschaftswende“ ein. Deutschland durchlebe im internationalen Vergleich eine Wachstumsschwäche, was Folgen auch für Sicherheit und sozialen Zusammenhalt habe, sagte Lindner am Samstag auf dem FDP-Bundesparteitag in Berlin.

„Wir haben die Köpfe, wir haben das Know-how, wir haben das Kapital, aber unser Land steht sich zu oft selbst im Weg“, rief Lindner den Delegierten zu. Aber eine „Wirtschaftswende“ hin zu wieder mehr Wachstum sei kein Selbstzweck, betonte der Bundesfinanzminister.

„Wir brauchen die Wirtschaftswende, weil am Ende wirtschaftliche Stärke auch ein Faktor der Geopolitik ist“, sagte Lindner mit Blick auf den Angriffskrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine. „Putins Ziel ist es, Macht über uns auszuüben, und das darf ihm niemals gelingen.“

Aber um die erforderlichen Mittel dagegen in der Hand zu haben, brauche es wirtschaftliches Wachstum. Gleiches gelte für den sozialen Zusammenhalt. Wer sich in einer stagnierenden Gesellschaft verbessern wolle, müsse einem anderen etwas wegnehmen. Daher gelte auch: „Die Wirtschaftswende ist das beste Demokratiefördergesetz, das man haben kann.“

Außerdem fordert Lindner von der Bundesregierung eine komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Die Abgabe sei „für Mittelstand, Handwerk und Industrie eine Sondersteuer für wirtschaftlichen Erfolg geworden“, sagte er.

Lindner verwies darauf, dass vor dem Bundesverfassungsgericht eine entsprechende Klage aus der FDP-Bundestagsfraktion anhängig sei. Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass diese Klage erfolgreich sein könnte, sagte der Bundesfinanzminister. Daher wäre es klug von der Bundesregierung, die Abgabe selbst schrittweise komplett abzuschaffen anstatt sich vom Karlsruher Gericht letztlich dazu zwingen zu lassen.

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