Immobilien Rückgang um rund 27 Prozent – Baugenehmigungen brechen 2023 ein

Einfamilien- und Zweifamilienhäuser sind besonders stark von dem Rückgang betroffen. Quelle: dpa

Gestiegene Zinsen und hohe Preise bremsen den Wohnungsbau. Das ursprünglich von der Bundesregierung ausgegebene Ziel liegt in weiter Ferne. Vor allem in einem Bereich sanken die Zahlen besonders stark.

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Im Zuge der Flaute am Bau ist die Zahl der Genehmigungen für neue Wohnungen im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 2012 eingebrochen. Die Behörden in Deutschland gaben grünes Licht zum Bau von nur 260.100 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dies ist im Vergleich zu 2022 ein Rückgang um 26,6 Prozent oder 94.100 Wohnungen. Teure Materialien und eine im Vergleich zu den vergangenen Jahren teure Finanzierung schrecken viele potenzielle Häuslebauer und Investoren ab. Bei vielen Banken und Sparkassen brachen deshalb 2023 die Zusagen für neue Wohnungsbaukredite um 30 bis 40 Prozent ein.

Die Baugenehmigungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel gerade in Städten ein wichtiger Indikator. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch Umbauten enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im vergangenen Jahr insgesamt 214.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 29,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders deutlich sank die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser (minus 39,1 Prozent auf 47.600) und Zweifamilienhäuser (minus 48,3 Prozent auf 14.300 Wohnungen). Diese Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet. Etwa zwei Drittel der Neubauwohnungen in Deutschland entstehen den Angaben zufolge in Mehrfamilienhäusern, die überwiegend von Unternehmen gebaut werden. Hier sank die Zahl der Bewilligungen um 25,1 Prozent auf 142.600 Wohnungen.

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Die Bundesregierung hat sich ursprünglich das Ziel von jährlich 400.000 Wohnungen gesetzt, um dem wachsenden Bedarf vor allem in den Großstädten zu begegnen. Sie dürfte das Experten zufolge aber auch 2024 nicht schaffen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) etwa geht davon aus, dass dieses Ziel mit etwa 265.000 Wohnungen erneut klar verfehlt wird. Nach Berechnungen der sogenannten Immobilienweisen fehlen in Deutschland bereits in diesem Jahr mehr als 600.000 Wohnungen. Bis zum kommenden Jahr steige diese Zahl auf 720.000, bis 2027 sogar auf 830.000, erklärte das Expertengremium jüngst.

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