Zensus 2022 Teilnahme, Befragung, Datenschutz: Alle Informationen zur Volkszählung

Zensus 2022: Die wichtigsten Informationen rund um die Volkszählung. Quelle: dpa

Was ist der Zensus 2022, wer muss an der Volkszählung teilnehmen und wann findet sie statt? Alle Informationen zum Zensus 2022.

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Was ist der Zensus 2022?

Der Zensus hat die Aufgabe grundlegende Informationen über die Bevölkerung Deutschlands herauszufinden. Dabei geht es insbesondere darum, wie viele Menschen überhaupt in Deutschland leben. Außerdem soll herausgefunden werden wie viele Wohnungen es in Deutschland gibt, welchen Berufen die deutschen Bürger nachgehen oder in welchen Familienverhältnissen sie leben. Hierfür müssen allerdings nicht alle Bürger Deutschlands einzeln befragt werden.

Wann findet der Zensus 2022 statt?

Der Zensus findet von Mitte Mai bis Mitte August 2022 statt.

Wann fand die letzte Volkszählung in Deutschland statt?

Das EU-Recht sieht vor, dass jeder Mitgliedsstaat alle zehn Jahre eine Zählung der Bevölkerung (Zensus) durchführen muss. Die letzte Volkszählung in Deutschland fand im Jahr 2011 statt – und ist somit bereits elf Jahre her. Das liegt vor allem an den Auswirkungen der Corona-Pandemie, welche die aufwendige Vorbereitung des Zensus stark beeinträchtigt hat. Deshalb wurde der Zensus auf das Jahr 2022 verschoben. 

Zensus 2022: Wer muss an der Volkszählung teilnehmen?

Anders als bei einer direkten Volkszählung werden nicht alle Bürger für den Zensus 2022 befragt. Nur etwas mehr als zehn Prozent der deutschen Bevölkerung wird befragt. Hierzu wird eine Stichprobe von Anschriften gezogen. Das Ergebnis dieser Stichprobe wird dann auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet. Auf der Webseite der Bundesregierung zum Zensus 2022 finden Sie einen Musterfragebogen der Haushaltebefragung

Ein Großteil der für den Zensus relevanten Informationen kommt allerdings aus bereits bestehenden Verwaltungs- und Melderegistern. Diese Daten werden hauptsächlich von den Kommunen geliefert.

Bürger, die in Gemeinschaftsunterkünften oder Wohnheimen wohnen sind in diesen Melderegistern nicht vollständig zu erfassen. Deshalb wird beim diesjährigen Zensus eine Vollerhebung aller Bürger in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften, z.B. Studierendenwohnheimen, durchgeführt. 

Ein einheitliches Register über den Bestand an Wohnungen und Gebäuden in Deutschland gibt es bisher nicht. Die Gebäude- und Wohnungszählung ist neben der Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl Deutschlands auch Aufgabe des Zensus. Deshalb werden etwa 17,5 Millionen Besitzerinnen und Besitzer von Eigentumswohnungen oder Wohngebäuden in Deutschland postalisch befragt.

Welche Daten müssen beim Zensus 2022 angegeben werden?

Von Bürgern, die zur Teilnahme am Zensus 2022 per Zufallsgenerator ausgewählt worden sind, werden folgende Daten benötigt:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Beruf
  • Bildungsabschlüsse
  • Zusammensetzung des Haushaltes

Ist man zur Teilnahme an der Volkszählung 2022 verpflichtet? Welche Strafen drohen bei Falschangaben oder Verweigerung?

Wenn Sie zu den zufällig ausgewählten Teilnehmern am Zensus 2022 gehören, ist die Teilnahme für Sie verpflichtend. Es besteht laut Paragraf 23 des Zensusgesetzes eine Auskunftspflicht. Sollten Bürger die Teilnahme verweigern, gibt es insgesamt drei Eskalationsstufen. Zunächst erfolgt eine Erinnerung. Sollte die Teilnahme weiterhin verweigert werden, wird die erste Mahnung ausgesprochen. Bei weiterer Verweigerung folgt dann die zweite Mahnung. Wenn auch auf die zweite Mahnung nicht reagiert wird, hat dies ein Zwangsgeld zur Folge. 

Das Bußgeld kann bis zu 5000 Euro betragen. Dieses wird bei weiterer Verweigerung und im Anschluss an das Zwangsgeld verhängt. Wie hoch das Zwangsgeld ausfällt, entscheiden die einzelnen Bundesländer. 

Doch Achtung: Auch die Zahlung eines Zwangsgeldes befreit nicht von der Auskunftspflicht. Das Zwangsgeld kann von den Behörden beliebig oft wiederholt werden. Eine Teilnahme ist also auch nach Zahlung eines Zwangsgeldes weiterhin verpflichtend.

Wie wird der Datenschutz gewährleistet?

Laut der offiziellen Webseite zum Zensus 2022 wird der Datenschutz wie folgt gewährleistet:

  • Alle Mitarbeiter der statistischen Ämter sowie die Interviewer unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht
  • Die Online-Datenübermittlung erfolgt stets verschlüsselt
  • Erhobene Daten werden nicht an Dritte weitergeleitet, auch nicht an andere Behörden außerhalb der Statistik
  • Personenidentifizierende Daten werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt von weiteren persönlichen Angaben getrennt und gelöscht, sodass keinerlei Rückschlüsse auf die befragte Person möglich sind.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie hier.

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