BYD, Geely und Saic EU erwägt Strafzölle für drei große chinesische E-Autobauer

Der chinesische Autobauer BYD soll von ungerechtfertigten staatlichen Subventionen profitiert haben. Quelle: AP

China ist zum weltgrößten Autoexporteur geworden. Rückenwind verliehen dabei besonders die E-Autobauer – doch sie sollen von ungerechtfertigten staatlichen Subventionen profitiert haben. Das will die EU vor Ort prüfen.

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Die EU hat Insidern zufolge Ermittlungen gegen chinesische E-Autobauer wegen möglicher ungerechtfertigter staatlicher Subventionen aufgenommen. Die im Oktober eingeleitete Untersuchung sei auf dreizehn Monate angesetzt, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Mit Besuchen vor Ort sollen die Inspektoren überprüfen, ob E-Autobauer in China unzulässig von staatlichen Subventionen profitieren. Die EU-Wettbewerbshüter ziehen mögliche Strafzölle zum Schutz der europäischen Hersteller in Betracht.

Die Inspektoren nehmen die chinesischen Produzenten BYD, Geely und Saic unter die Lupe, wie zwei der Personen sagten. Einem der Insider zufolge sind in China produzierte Marken ausländischer Autokonzerne wie BMW, Tesla und Renault nicht davon betroffen. Nach Angaben der Europäischen Kommission befinden sich die Ermittlungen in der Einleitungsphase, die Kontrollbesuche sollen bis zum 11. April stattfinden. Als erster chinesischer Autokonzern hat Great Wall Motor im Oktober mitgeteilt, dass er Antworten auf die EU-Überprüfung eingereicht habe.

Der Schritt hat die Spannungen zwischen der EU und China verschärft. Die Staatengemeinschaft will ihre Abhängigkeit von der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verringern, insbesondere bei Materialien und Produkten, die sie für ihren wirtschaftlichen Wandel benötigt. Peking bezeichnet die Ermittlungen als protektionistisch. Anfang Januar leitete China eine Antidumping-Untersuchung gegen aus der EU importierten Weinbrand ein. Damit zielt das Land womöglich auf Frankreich ab, das die aktuellen Ermittlungen der EU-Wettbewerbswächter unterstützt. Zudem verschärfte die Volksrepublik Ende Dezember ihre Exportgesetze rund um Seltene Erden.

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China hat unter anderem dank Preisnachlässen die PKW-Nachfrage in jüngster Zeit angekurbelt und Japan als weltgrößten Autoexporteur überholt. Rückenwind verliehen dabei chinesische E-Autobauer, die zunehmend auf ausländische Märkte drängten. Zu den bekanntesten nach Europa exportierten Produkten gehören die ursprünglich britische Marke MG von Saic und der zu Geely gehörende schwedische Autobauer Volvo.

Lesen Sie auch: Was den Aufstieg der chinesischen E-Autos in Deutschland noch bremsen könnte

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