Jahreswirtschaftsbericht Bundesregierung senkt Konjunkturprognose

Ein Containerschiff liegt im Hamburger Hafen. Bundeswirtschaftsminister Habeck stellt Mittwoch den Jahreswirtschaftsbericht 2021 vor. Quelle: dpa

Wirtschaftsminister Habeck spricht im Jahreswirtschaftsbericht von einer schwierigen wirtschaftlichen „Aufholphase“. Für 2022 erwartet die Regierung ein BIP-Wachstum von 3,6 Prozent.

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Die Bundesregierung senkt wegen der anhaltenden Coronapandemie ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) spricht im Jahreswirtschaftsbericht von einer schwierigen wirtschaftlichen „Aufholphase“. Für 2022 erwartet die Regierung ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,6 Prozent. Die Vorgängerregierung war im Herbst von 4,1 Prozent ausgegangen. Das Kabinett beschloss den Bericht am Mittwoch, Habeck stellt ihn am späten Mittag vor.

Im ersten Quartal werde die Wirtschaftsleistung voraussichtlich noch durch die Coronapandemie und die entsprechenden Beschränkungen vor allem in den Dienstleistungsbereichen beeinträchtigt, heißt es in dem Bericht. „Mit zunehmender Impfquote sollte es gelingen, das Pandemiegeschehen bald nachhaltig einzudämmen und die Krisenhilfen zurückzufahren“, so Habeck. „Dann wird sich auch die wirtschaftliche Erholung zusehends beschleunigen.“

2021 legte die deutsche Wirtschaft mit 2,7 Prozent Wachstum zwar wieder zu. Allerdings fiel der vom Statistischen Bundesamt anhand erster Zahlen vermeldete Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts geringer aus als lange erhofft. Im Krisenjahr 2020 war die Wirtschaftsleistung um 4,6 Prozent eingebrochen.

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Nach einem Sprung der Inflation auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren können die Menschen in Deutschland nicht auf eine rasche Entspannung hoffen. „Insgesamt wird damit gerechnet, dass der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus in diesem Jahr mit jahresdurchschnittlich 3,3 Prozent abermals deutlich ausfällt“, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht. Im Schnitt des vergangenen Jahres erhöhten sich die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent. Vor allem höhere Energiekosten heizen die Inflation an.

Ein zentraler preistreibender Faktor in diesem Jahr bleiben laut Bericht Lieferengpässe etwa bei Halbleitern. Hier sei erst im Jahresverlauf 2022 wieder mit einer allmählichen Entspannung zu rechnen, heißt es im Bericht. Bis dahin dürften die Unternehmen die Preise merklich erhöhen. Außerdem werde es bei den Energiepreisen im ersten Halbjahr zu erhöhten Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr kommen, weil diese Preise erst im Jahresverlauf 2021 so stark zunahmen.

Lesen Sie auch: Das Wirtschaftswachstum ist ein unzureichender Indikator für Fortschritt. Wie lässt sich der Wohlstand alternativ erfassen?

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