Konjunktur IWF traut Deutschland auf Jahre nur geringe Wachstumsraten zu

Der Internationale Währungsfonds ist pessimistisch für Deutschland und rechnet mit langfristig geringen BIP-Zuwächsen. Außerdem raten die Experten dem Staat zum Sparen.

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Der Währungsfonds sieht die Schuldenbremse als Investitionshemmnis. Quelle: dpa

Der Internationale Währungsfonds traut Deutschland in den kommenden Jahren nur vergleichsweise geringe Wachstumsraten zu. In diesem Jahr dürfte die Wirtschaft in etwa stagnieren, von 2024 bis 2026 dann um jeweils ein bis zwei Prozent zulegen, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten IWF-Analyse zu den ökonomischen Perspektiven Deutschlands. Kurzfristig belasten die hohen Energiepreise viele Unternehmen.

Langfristig dürfte das durchschnittliche Wachstum wieder unter einem Prozent liegen. Die alternde Bevölkerung, fehlende Produktionszuwächse und Engpässe auf dem Arbeitsmarkt würden sich negativ bemerkbar machen.

„Die Unsicherheit ist groß“, so die IWF-Experten, die in der ersten Mai-Hälfte Informationen in Deutschland gesammelt haben. Die Inflation werde hoch bleiben, aber zumindest zurückgehen. Ende des Jahres wird mit einer Teuerungsrate von rund 4,5 Prozent gerechnet, nachdem es im April 7,6 Prozent waren. Die sogenannte Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise werde wahrscheinlich später und langsamer zurückgehen.

Die Finanzpolitik müsse dieses Jahr noch zurückhaltend sein, um die Inflation nicht noch anzuheizen. Die Hilfsmaßnahmen zur Abfederung der hohen Energiepreise könnten zielgenauer ärmeren Bevölkerungsschichten zugutekommen.

Der IWF betonte zugleich, Deutschland sei bislang aber gut durch die Energiekrise gekommen, nachdem Russland seine Gaslieferungen eingestellt hat. Die Politik habe die richtigen Antworten gegeben und geholfen habe auch, dass der Winter milde ausgefallen sei.

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