Wirtschaftswachstum Bundesbank sieht noch keine Hinweise auf Aufschwung - „Erholung verzögert sich“

Die Bundesbank prognostiziert der deutschen Wirtschaft eine Rezession. Das Frühjahr wird anders als erwartet wohl keinen Aufschwung bringen.  

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Quelle: dpa

Die deutsche Wirtschaft rutscht der Bundesbank zufolge im zu Ende gehenden ersten Quartal in eine Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von Januar bis März „wohl erneut etwas sinken“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Bereits Ende 2023 war es um 0,3 Prozent gefallen. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession. „Die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich“, lautet das Fazit der Bundesbank.

Auch der Frühjahrsaufschwung könnte ins Wasser fallen: Umfragen wie die Ifo-Geschäftserwartungen signalisierten „derzeit auch für das zweite Quartal noch wenig Hinweise auf eine konjunkturelle Belebung“. Normalerweise zieht die Konjunktur nach den Wintermonaten an.

„Die deutsche Wirtschaft erfährt weiterhin Gegenwind aus verschiedenen Richtungen“, stellte die Bundesbank fest. „Insbesondere die Industrie bleibt wohl in der Schwächephase.“ Die Aufträge nach Erzeugnissen aus deutscher Produktion seien aus dem In- und Ausland weiter zurückgegangen. Die gestiegenen Finanzierungskosten dämpften weiterhin die inländische Nachfrage, insbesondere im Bereich der Investitionen. „Ein weiterer Belastungsfaktor ist die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit, insbesondere über die zukünftige Ausrichtung der Transformations- und Klimapolitik“, steht im Monatsbericht.

Die Unternehmen würden zudem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wie wachsende Lasten durch Bürokratie und Regulierung als Hemmnis wahrnehmen.

„Auch vom privaten Verbrauch sind vorerst keine großen Impulse zu erwarten“, betonte die Bundesbank. Die Konsumenten zeigten sich verunsichert und hielten sich mit Ausgaben zurück, obwohl sich ihre Ausgabenspielräume dank sinkender Inflationsraten und kräftig steigender Löhne tendenziell verbessern würden. „Immerhin geht der zuvor sehr hohe Krankenstand langsam zurück, und die milde Witterung im Februar dürfte den Bau vorübergehend gestützt haben“, schrieben die Bundesbanker: „Die Baubranche bleibt gleichwohl in schwierigem Fahrwasser.“

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