Elektro-Pickup Tesla präsentiert Cybertruck erstmals in Deutschland

Teslas Cybertruck in der Mall of Berlin. Das Fahrzeug wird ab dieser Woche bis zum 7. Juli an über 100 Standorten in 20 Ländern zu sehen sein. Quelle: dpa

3,1 Tonnen schwer und 5,68 Meter lang: Tesla stellt seinen Cybertruck erstmals in Deutschland öffentlich aus. Ob der E-Pickup jemals auf deutschen Straßen fahren darf, ist unklar.

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Es ist völlig offen, ob er jemals auf deutschen Straßen fahren darf – dennoch hat der US-Elektroautobauer Tesla seinen futuristischen „Cybertruck“ in Deutschland präsentiert. Das 3,1 Tonnen schwere und 5,68 Meter lange Gefährt stand am Donnerstag in einem Einkaufscenter am Potsdamer Platz in Berlin zur Ansicht – nach Angaben des Unternehmens ist es die erste Präsentation für die breite Öffentlichkeit in Deutschland. 

Bis einschließlich Samstag kann der mit Edelstahl verkleidete Pickup in dem Einkaufszentrum „Mall of Berlin“ besichtigt werden. Zuvor sei der „Cybertruck“ in Deutschland lediglich in der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin zu sehen gewesen, hieß es von dem US-Unternehmen.

In Berlin schauten sich den Wagen am Donnerstag viele Menschen bei ihrem Weg durch das Einkaufszentrum an und machten Fotos von dem ungewöhnlichen, kantigen Pickup. Vereinzelt waren auch Tesla-Fans zu sehen, die nach eigenen Angaben ausschließlich wegen des „Cybertrucks“ angereist waren. 

Das Auto fürs Armageddon
Das Ende ist nah – und wenn man dem Design des Tesla Cybertrucks glaubt, gilt das nicht allein für den Verbrennungsmotor, sondern gleich für die ganze Welt. Denn aus Edelstahlblech eher gefaltet als gestanzt, angeblich schusssicher und zu Lasten der Unfallgegner auf maximalen Selbstschutz ausgelegt, will er das Auto für die Apokalypse sein – und wird damit natürlich auch zum absoluten Hingucker. Denn weder für einen Ferrari interessiert sich noch jemand, noch für eine Corvette und erst recht nicht für einen Ford F-150 oder einen Chevrolet Silverado, wenn der Cybertruck irgendwo um die Ecke kommt.   Quelle: Tesla
Dumm nur, dass er diese Dauerbrenner wohl trotzdem nie ersetzen können wird. Technisch mag er dazu vielleicht mit Reichweiten von bestenfalls 547 Kilometern, mit bis zu 845 PS und 210 km/h Spitze, einer hinreichend großen Pritsche und ausreichend Anhängelast in der Lage sein, selbst wenn im Internet gerade auffällige viele Fail-Videos mit Pleiten, Pech und Pannen in der Pampa und im Schnee häufen die an den für einen Pick-Up essentiellen Offroad-Fähigkeiten gewissen Zweifel schüren. Und wenn im nächsten Jahr tatsächlich das Basismodell für knapp 61.000 Dollar kommt, ist auch der Preis in relativ massentauglich.   Quelle: Tesla
Doch während Farmer, Viehzüchter und Ölbohrer ihrer Pick-Ups lieben, weil sie Wohnzimmer und Werkzeug zugleich sind, wirkt der Cybertruck wie jeder Tesla innen so nackt und nüchtern wie eine Klosterzelle und hat draußen außer einem Frunk, einem klapprigen Rollo über der Ladefläche und ein paar Zurrhaken nicht viel zu bieten. Das ist mehr ein grobschlächtiger Terminator-Dolch als ein Schweizer Offiziersmesser. Quelle: Tesla
Ach ja, und wo wir gerade beim Meckern sind: So richtig gut fahren tut der Cybertruck übrigens auch nicht. Denn die Federung ist ausgesprochen bockig und bis man mit dem eckigen Lenkrad, der Hinterachslenkung und der gefühllosen Steer-by-Wire-Technik den Bogen raushat, dauert es auch eine ganze Zeit. Vielleicht also kein Schaden für Europa, das Tesla bislang kein Wort über seine Exportabsichten verloren hat – und der Cybertruck bei uns womöglich gar nicht zugelassen werden könnte.   Quelle: Tesla

Die Präsentation in Berlin ist der Auftakt einer mehrwöchigen Europa-Tour des „Cybertrucks“. In Deutschland wird der Wagen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart gezeigt. Zugelassen ist der „Cybertruck“ in Europa bisher nicht. Das Unternehmen gibt keine Informationen darüber, ob und wann eine Zulassung in Deutschland und anderen europäischen Ländern angestrebt wird. 

In den USA wurden die ersten „Cybertrucks“ Ende November ausgeliefert. Erst vor wenigen Wochen rief Tesla fast 4000 Fahrzeuge zurück, weil das Gaspedal einklemmen und das Fahrzeug unkontrolliert beschleunigen kann.

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Der Rückruf war der erste Hinweis, wie viele Fahrzeuge des Modells bisher verkauft wurden, denn er betraf alle von Mitte November bis Anfang April gebauten „Cybertrucks“. Firmenchef Elon Musk hatte vor längerer Zeit gesagt, mit der Zeit könne er sich jährliche Auslieferungen von etwa 250.000 „Cybertrucks“ vorstellen.

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