Hier Elon Musk, da die überholte alte Autowelt. So sieht es schon wieder aus in dieser Woche. Musk setzt seine (eigentlich alten) Pläne für einen Ausbau der Tesla-Fabrik in Grünheide in Szene. Und Volkswagen zum Beispiel? Hat kürzlich die Elektroauto-Produktion in Emden gedrosselt.
Teslas Konkurrenz ist mal wieder genötigt, den Eindruck zu zerstreuen, den das hinterlässt: Musks deutsches Werk sei schon in seiner jetzigen Ausbaustufe bei Weitem nicht ausgelastet, sagen sie in der alten Autowelt, und Volkswagens E-Auto-Absatz werde mit dem neuen Modell ID.7 bald in Gang kommen. Ersteres stimmt, Letzteres ist möglich. Trotzdem: Tesla setzt genau jetzt an, die übrige Autowelt abzuhängen. Bisher war Spaß, jetzt ist Ernst.
Denn bislang ging es im E-Auto-Geschäft um einen Markt mit spezieller Kundschaft: Der Preis war nicht das zentrale Kaufargument. Das ändert Musk gerade. Er hat einen Preiskampf angezettelt, der dieser Tage weltweit Kreise zieht: In den USA senkt Ford den Preis seines Elektro-Pick-up F-150 Lightning – fast zeitgleich mit der Vorstellung der Serienversion von Musks Cybertruck.
Tesla hat einen Kostenvorteil
In Deutschland senkte Tesla den Preis seines Model 3 im Mai um 2000 Euro. Wenige Wochen zuvor hatte das Unternehmen seine Fahrzeuge schon einmal verbilligt, woraufhin Volkswagen den Preis seines ID.3 senkte. Und in China führen die Hersteller den Preiskampf noch weit heftiger – weil sie dort zusätzlich unter dem Druck einheimischer Anbieter stehen.
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Musks Preisschlacht erschließt eine neue, preissensiblere Zielgruppe – und sie erhöht den Druck auf den Rest der Branche, vor allem die Hersteller in Deutschland. Denn Tesla ist in der Auseinandersetzung bestens positioniert: Das Unternehmen produziert mehr Teile selbst als die meisten anderen Autohersteller – und hat damit einen Kostenvorteil.
Wer die Pläne für Grünheide einmal mehr als Show abtut, kämpft deshalb womöglich schon bald um die eigene Existenz.
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