Banken NordLB prüft Herauslösen der Braunschweigischen Landessparkasse

Das Ergebnis der „ergebnisoffenen Prüfung“ wird Ende 2024 erwartet. Ob das Land Niedersachsen für den Schritt zahlen wird, ist noch offen.

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Zum Jahreswechsel schrumpft die Zahl der NordLB-Vorstände von fünf auf drei. Quelle: dpa

Die Eigner der Norddeutschen Landesbank prüfen das umstrittene Herauslösen der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK) aus dem Konzern. Der Aufsichtsrat der NordLB habe sich darauf geeinigt, dass der Vorstand einen ergebnisoffenen Prüfauftrag an einen unabhängigen Gutachter vergibt, sagte Niedersachsens Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Gerald Heere am Freitag.

Ende 2024 werde man klarer sehen, wie die Bedingungen für eine Selbstständigkeit der BSLK aussehen könnten. Der Grünen-Politiker wiederholte sein Mantra: „Klar ist aber auch, dass die NordLB insgesamt durch einen solchen Schritt nicht schlechter gestellt werden darf als vorher.“ Ob das Land Niedersachsen als NordLB-Mehrheitseigner für ein Herauslösen der BSLK womöglich Geld in die Hand nehme, ließ Heere offen.

Seit langem wollen Gemeinden aus der Region Braunschweig die BLSK auf eigene Beine stellen. Dies scheiterte bisher daran, dass den Kommunen das nötige Geld dafür fehlt und die BLSK derzeit noch stark von den Strukturen der NordLB abhängt.

Das Institut bekommt ab Januar 2024 nun immerhin mehr Eigenständigkeit und kann selbst Beschlüsse fassen etwa rund um Investitionen, Sponsoring oder Personalentscheidungen. Der Vorsitzende des BLSK-Verwaltungsrates, Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, sprach von wichtigen Veränderungen zum Wohle von Sparkasse, Region und Wirtschaft.

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Allen Beteiligten ist klar, dass eine eigenständige BLSK mit viel Eigenkapital ausgestattet werden müsste. „Am Ende wird es natürlich um Geld gehen“, sagte Finanzminister Heere auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Braunschweig. Wer die nötigen Mittel aufbringe, sei Kern der politischen Diskussion, wenn das Ergebnis des Gutachtens vorliege.

Dies hänge auch damit zusammen, ob die BSLK letztlich in kommunale Trägerschaft übergehe oder es vielleicht ein Mischmodell gebe. Kornblum sagte, in der Debatte seien bereits verschiedene Modelle.

Neuer BLSK-Chef zum Januar 2024 wird Ingo Lippmann (54), der bisher im Sparkassen-Vorstand für Firmenkunden und Private Banking zuständig ist. Der langjährige Chef und NordLB-Vorstand Christoph Schulz (63) geht Ende 2023 in Rente.

Mit dem Ausscheiden von Schulz und dem Rückzug von Finanzchef Olof Seidel schrumpft die Zahl der NordLB-Vorstände zum Jahreswechsel von fünf auf drei. Aufsichtsratschef Heere kündigte an, man werde sich „in Ruhe“ mit der Personalfrage beschäftigen.

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