Finanzwesen NordLB beendet Streit mit Sparkassen-Lager – Eigner einigen sich auf IT-System

Laut des Geldhauses haben die Gremien der Bank die Einführung einer neuen Banksteuerung freigegeben. In der ersten Phase sollen bis 2026 wesentliche Abläufe im Finanzwesen modernisiert werden.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Banksteuerung sollte nach früheren NordLB-Angaben einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten. Finanzkreisen zufolge dürfte es nun weniger werden. Quelle: dpa

Die Eigner der Norddeutschen Landesbank haben ihren monatelangen Streit über das neue IT-System des Instituts beigelegt. Die Gremien der Bank hätten die Freigabe zur Einführung einer neuen Banksteuerung gegeben, teilte das Geldhaus aus Hannover am Montagabend mit.

In der ersten Phase sollen bis 2026 wesentliche Abläufe im Finanzwesen, in den Berichtswegen zur Bankenaufsicht sowie im Risikocontrolling grundlegend modernisiert werden. „Es ist gut, dass die Bank nun das Projekt zur Erneuerung der Banksteuerung starten kann“, sagte Niedersachsens Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Gerald Heere. „Sie wird ein weiterer wichtiger Baustein für die erfolgreiche Transformation der NordLB zu einer nachhaltig profitablen und risikoarmen Bank sein.“

Bei der Banksteuerung zeigte sich seit Monaten der grundlegende Konflikt unter den Eigentümern: Während Mehrheitseigner Niedersachsen mit der Bank Mittelstand und Energiewende finanzieren will, möchten die Sparkassen kein allzu großes Wachstum und schon gar kein Risiko.

Banksteuerung sollte dreistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten

Insider betonten jüngst, die Einführung des neuen IT-Systems in drei Phasen lasse die Chance zu, noch nachzujustieren. Die Banksteuerung sollte nach früheren NordLB-Angaben einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten. Finanzkreisen zufolge dürfte es nun weniger werden. Demnach sind in der ersten Phase mehr als 100 Millionen Euro vorgesehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr.

NordLB-Chef Jörg Frischholz erklärte, er freue sich über „das Vertrauen der Träger in den von uns eingeschlagenen Weg“. Man werde alles für den Erfolg des Projektes tun. „Die neuen IT-Systeme werden der NordLB nun auch die zukunftsweisenden technologischen Fähigkeiten geben, die für eine stabile Weiterentwicklung erforderlich sind.“

Wer den Streit zwischen Land und Sparkassen verstehen will, muss die Historie kennen. Die NordLB hatte sich mit faulen Schiffskrediten verzockt und musste Ende 2019 von ihren Eignern mit 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Neben Niedersachsen sprangen hier auch bundesweit Sparkassen und Landesbanken ein, um die Abwicklung zu verhindern. Deshalb ist es diesen neuen Eignern ein Dorn im Auge, wenn die NordLB zu stark wachsen und dabei zu viel Risiko eingehen würde. Niedersachsen hält 57,5 Prozent an der NordLB und Sachsen-Anhalt 6,3 Prozent. Der Rest entfällt auf das Sparkassen-Lager.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%