Tech-Investor Angermayer Neuer Chef für Apeiron Group

Christian Angermayer gibt die Führungsspitze seines Family Offices Apeiron ab. Quelle: dpa Picture-Alliance

2,5 Milliarden Dollar soll die Beteiligungsgesellschaft Apeiron von Investor Christian Angermayer verwalten. Der hat nun einen neuen Chef ernannt. Angermayer selbst will sich aber nicht zurückziehen. 

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Mit 29 Jahren galt Christian Angermayer als Wunderkind der Finanzbranche. Zwar zerfiel seine frühere Beteiligungsgesellschaft, die Angermayer, Brumm und Lange Unternehmensgruppe, die in der Spitze 2007 knapp eine Milliarde Euro wert war, im Herbst 2012. Einige Jahre später meldete er sich aber mit seiner Investmentfirma Apeiron Investment Group zurück.

Nach eigenen Angaben verwaltet Apeiron aktuell noch ein Vermögen von mehr als 2,5 Milliarden Dollar. Im Juni 2023 hieß es auf der Homepage der Gruppe noch, es seien mehr als drei Milliarden Dollar. Im März 2022 war noch von mehr als 3,5 Milliarden Dollar die Rede.

Am Mittwochabend gab Christian Angermayer über das Business-Netzwerk LinkedIn bekannt, einen CEO ernannt zu haben, der seine Firmengruppe künftig leiten soll: „Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass Lorin Van Nuland […] mit sofortiger Wirkung Group-CEO wird“, schrieb er in seinem Statement. Van Nuland übernimmt demnach nun die Verantwortung für die Büros in London, Berlin und New York sowie für die Beteiligungen in Malta, Abu Dhabi und auf den Bahamas.

Das klingt zwar so, als wolle sich Angermayer zurückziehen. Doch das scheint nicht der Fall zu sein. Zwar ist Angermayer das Gesicht und der Eigentümer von Apeiron. Er habe jedoch nie eine operative Funktion übernommen, stellt er klar. Über LinkedIn teilt er mit, nun auch nicht in Rente zu gehen, sondern sich vielmehr künftig darauf konzentrieren zu wollen, Apeirons Beteiligungen zu unterstützen. Ob er dafür Rechnungen schreiben wird, ist unklar.



Wie der Geschäftsbericht des Rechenzentrumsbetreibers Northern Data zeigt, hatte Apeiron unter anderem für Werbemaßnahmen und Investorengespräche allein im Jahr 2022 rund 840.000 Euro erhalten. Auch für Dritte wirkte Angermayer in der Vergangenheit ab und an als Berater: Für die Vermittlung einer Wandelanleihe an den japanischen Softbank-Konzern hatte Angermayer vom mittlerweile insolventen Zahlungsabwickler Wirecard etwa ein Beraterhonorar in Millionenhöhe erhalten. 

Apeiron konzentriert sich vor allem auf Investments in Europa und Afrika. Über dieses Vehikel setzt Angermayer auf große Trends wie Kryptowährungen, künstliche Intelligenz und psychedelische Substanzen. 

Angermayer gilt als einer der wichtigsten Investoren der deutschen Tech-Szene. Apeiron investiert jeweils zwischen 0,5 und 25 Millionen Euro. Größere Transaktionen stemmt das Unternehmen zusammen mit Co-Investoren. Zu den Partnern gehören unter anderem der US-Tech-Investor Peter Thiel und der Krypto-Milliardär Mike Novogratz.

Korrektur: In einer früheren Version hieß es fälschlicherweise, Christian Angermayer sei als CEO der Apeiron Group zurückgetreten. Wir haben dies korrigiert.

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