Der Autozulieferer Vitesco hat eine strategische Partnerschaft mit dem Dresdner Unternehmen Sunfire vereinbart. Wie die WirtschaftWoche aus Kreisen der Unternehmen erfuhr, will Vitesco im ersten Quartal an seinem sächsischen Standort Limbach-Oberfrohna mit dem Aufbau einer Serienfertigung von Sunfire-Elektrolyseuren beginnen. Mit den Elektrolyseuren kann Wasserstoff durch die Aufspaltung von Wasser hergestellt werden.
Sunfire beschäftigt rund 500 Mitarbeiter in Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen stellt industrielle Elektrolyseure basierend auf Alkali- und Festoxidtechnologien her. Weitere strategische Partner des 2010 gegründeten Unternehmens sind der Stahlanlagenbauer SMS Group und das finnische Kraftstoffunternehmen Neste.
Bei Vitesco handelt es sich um die frühere Antriebssparte des Zulieferers Continental. 2021 wurde Vitesco abgespalten und an die Börse gebracht. Mit der Partnerschaft im Wasserstoffbereich will sich Vitesco ein Standbein außerhalb des wegbrechenden Geschäfts mit Verbrenner- und Hybridtechnologie aufbauen. Sunfire wiederum nutzt die Erfahrung von Vitesco in der Serienfertigung. Das junge Unternehmen will damit erreichen, dass die Serienfertigung der Elektrolyseure schon in diesem Jahr beginnen kann.
In der Vitesco-Fabrik sollen Komponenten (Zellen) zu sogenannten Stacks gestapelt werden. Diese Stacks bilden das Herzstück eines Elektrolyseurs.
Die metallische Beschichtung der Zellen führt Sunfire in einem Werk in Solingen durch. Um die Serienproduktion in Limbach-Oberfrohna mit der nötigen Anzahl von Zellen versorgen zu können, soll auch die Fertigung in Solingen ausgeweitet werden. In einigen Wochen soll dort eine neue Produktionslinie eröffnet werden, eine weitere soll sich bereits im Aufbau befinden. Sunfire will 2023 jährlich Alkali-Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 500 Megawatt produzieren. Eine Ausweitung in den Gigawatt-Bereich soll bereits geplant sein.
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