Nachfragerückgänge und Kostensteigerungen bringen nun auch namhafte Süßwarengeschäfte in Bedrängnis: Die Fachhändler Hussel GmbH, die J. Eilles GmbH & Co. KG und die Arko GmbH haben nach Informationen der WirtschaftsWoche beim Amtsgericht Norderstedt in Schleswig-Holstein Insolvenzanträge gestellt. Das geht aus Gerichtsveröffentlichungen hervor.
Der Rechtsanwalt Dietmar Penzlin von der Kanzlei Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter in den drei Verfahren bestellt. Er dürfte nun versuchen, den Geschäftsbetrieb der auf Süßwaren, Kaffee spezialisierten Geschäfte fortzuführen. In den drei Unternehmen, die zur Deutschen Confiserie Holding (DCH) gehören, arbeiten rund 1200 Mitarbeiter. Die DCH war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Ist das Ostergeschäft noch zu retten?
Schon 2021 hatten die Unternehmen im Zuge der Coronakrise Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchlaufen, konnten damals aber gerettet werden. Durch die Kaufzurückhaltung der Verbraucher in den vergangenen Monaten brach den Süßwarenspezialisten nun jedoch erneut der Umsatz weg, heißt es im Unternehmensumfeld. Auch das Weihnachtsgeschäft soll dem Vernehmen nach unbefriedigend gelaufen sein.
Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind nun über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter Penzlin dürfte zunächst versuchen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren, das wichtige Ostergeschäft zu retten und einen Käufer für die Unternehmen oder Teile davon zu finden.
Nicht betroffen von den Insolvenzverfahren ist offenbar die Marke Eilles. Sie gehört der Kaffee-Gruppe Darboven. Die neben Arko und Hussel unter dem Dach der Gruppe geführte Handelskette Eilles ist Lizenznehmerin der Marke.
Der Einzelhandel kämpft bereits seit Monaten mit Nachfragerückgängen und Kostensteigerungen. Mehrere Handelsunternehmen mussten Insolvenz anmelden, darunter neben zahlreichen Modeanabietern auch die Supermarktkette Real.
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