Luftfahrt Airlines erzielen Rekordgewinne im Sommerquartal

Trotz hoher Inflation und gestiegener Ticketpreise ist die Nachfrage nach Flügen weiterhin stark. Air France-KLM fährt das beste Quartalsergebnis aller Zeiten ein.

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Auch bei der Lufthansa wird ein starkes Sommerquartal erwartet. Quelle: dpa

Die Lufthansa-Konkurrenten Air France-KLM und IAG haben von Juli bis September dank starker Nachfrage und hoher Ticketpreise so gut verdient wie noch nie in einem dritten Quartal. Die British-Airways-Mutter IAG steigerte den Betriebsgewinn um 39 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenprognose von 1,55 Milliarden Euro.

Die Nachfrage nach Flügen im Nord- und Südatlantik sowie zu Ferienzielen in Europa sei hoch gewesen, erklärte Konzernchef Luis Gallego. Der Konzern, zu dem auch die Fluglinien Iberia, Aer Lingus und Vueling gehören, steigerte die Rendite um fast vier Prozentpunkte auf 20,2 Prozent.

Air France-KLM verdiente operativ mit 1,3 Milliarden Euro 31 Prozent mehr, wobei Analysten sogar noch etwas mehr geschätzt hatten. Die Marge stieg bei einem Umsatz von 8,6 Milliarden Euro um drei Prozentpunkte auf 15,5 Prozent. Die Aktie verlor wegen der verpassten Gewinnprognose bis zu sieben Prozent auf ein Rekordtief von 10,16 Euro.

J.P. Morgan nannte als Gründe dafür auch das schwache Abschneiden im Frachtgeschäft und steigende Treibstoffkosten. Zudem komme bei Investoren nicht gut an, dass der Konzern weiterhin keine Jahresprognose für den Gewinn nennt.

Hohe Ölpreise trüben den Ausblick

Auch bei der Lufthansa wird ein starkes Sommerquartal erwartet. Nach der vom Unternehmen veröffentlichten Prognose rechnen Analysten mit einem bereinigten operativen Gewinn von 1,43 Milliarden Euro, rund ein Viertel mehr im Vergleich zum Vorjahr. Das wäre das zweitbeste Ergebnis im saisonal profitabelsten Quartal.

Mehr verdiente die Lufthansa nur im Sommer 2017, als die Airline vom Zusammenbruch der Air Berlin profitierte. Der Umsatz soll bei Lufthansa um acht Prozent auf 10,8 Milliarden Euro klettern, so dass 13 Prozent Rendite erzielt würden.

Trotz hoher Inflation und gestiegener Ticketpreise ist die Nachfrage nach Flügen ungebrochen stark. Allerdings überschatten steigende Ölpreise aufgrund des Krieges im Nahen Osten und die schwache Wirtschaftsentwicklung die Aussichten.

Der Billigflieger Ryanair hatte angekündigt, die Flugpreise könnten wegen der Verteuerung von Kerosin in den kommenden Monaten um mittlere einstellige Raten angehoben werden. IAG erklärte, wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit könne die Nachfrage treffen, auch wenn sich das bisher in den Buchungen nicht zeige. Schon vor einem Jahr habe man wegen hoher Inflation mit Zurückhaltung der Verbraucher beim Reisen gerechnet, erklärte Alexander Irving, Analyst von Bernstein Research. „Doch dazu kam es nicht.“

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