Sportartikelkonzern Puma stellt sich nach Rekordjahr auf Gegenwind ein

Das Logo des Sportartikelherstellers Puma SE hängt an der Außenwand am Firmen-Hauptsitz. Quelle: dpa

Im letzten Jahr konnte Puma einen Rekordgewinn verzeichnen. Der neue Vorstandschef Arne Freundt drosselte aber die Erwartungen für das laufende Jahr.

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Der fränkische Sportartikelkonzern Puma stellt sich nach einem Rekordjahr auf ein gebremstes Wachstum ein. 2022 stiegen Umsatz und operativer Gewinn der Nummer drei auf dem Weltmarkt für Sportschuhe und -bekleidung auf einen Höchststand, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Zum Jahresende litt aber auch Puma - wie die größeren Konkurrenten Adidas und Nike - unter den hohen Lagerbeständen nach der Corona-Krise, die sich nur mit Rabatten verkaufen ließen. Der neue Vorstandschef Arne Freundt will am Mittwoch seine Pläne für Puma vorstellen: „Unseren Fokus legen wir insbesondere darauf, unsere Markenbegehrlichkeit weiter zu stärken und Marktanteile in den USA und China zu gewinnen.“

Freundt, bis dahin Vertriebsvorstand, hatte im Herbst den überraschend zu Adidas abgewanderten Björn Gulden an der Spitze von Puma abgelöst. Die Fußstapfen sind groß: Im vergangenen Jahr stieg der Konzernumsatz währungsbereinigt um 19 Prozent auf 8,47 Milliarden Euro, gerechnet hatte Gulden mit einem Plus von 15 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbesserte sich um 15 Prozent auf 641 Millionen Euro und traf damit in die Mitte der Prognosespanne von 600 bis 700 Millionen Euro. Aus einem Nettogewinn von 354 (2021: 310) Millionen Euro sollen die Puma-Aktionäre eine auf 82 (2021: 72) Cent erhöhte Dividende bekommen.
Freundt drosselte die Erwartungen für das laufende Jahr. Der Umsatz soll - bereinigt um Währungseffekte - zwar noch um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen, das Ebit wird aber mit 590 bis 670 Millionen Euro unter Umständen unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Der Abbau der hohen Lagerbestände werde vor allem im ersten Halbjahr noch stärker auf die Margen drücken. Die eingetrübten Aussichten ließen die Puma-Aktie im Frühhandel um 2,6 Prozent in die Knie gehen.

In der Corona-Krise war der Sportartikel-Branche zeitweise die Ware ausgegangen, weil wegen Lockdowns in den Fabriken und den Häfen in Asien die Lieferungen ausblieben. Dann bestellten die Unternehmen auf Vorrat und blieben auf der Ware sitzen, die sich nur mit Nachlässen in den Markt drücken ließ. Zugleich stiegen die Beschaffungs- und Rohstoffpreise, die sich nur zum Teil über Preiserhöhungen wettmachen ließen. Dazu kam bei Puma, dass der Verkauf über den Einzelhandel besser lief als das renditestärkere Online-Geschäft. Das alles spiegelte sich in den Margen wider: Die Rohertragsmarge sank im vergangenen Jahr auf 46,1 (47,9), im vierten Quartal sogar auf 44,0 (48,2) Prozent.

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Freundt will nun vor allem das Geschäft in den USA und in China forcieren. In Amerika hatte Puma die Marktanteile über den Nationalsport Basketball zuletzt schon ausgebaut, in China ist man bisher im Vergleich zur Konkurrenz unterrepräsentiert - was Puma in der Corona-Pandemie vor einem Einbruch bewahrt hatte.

Lesen Sie auch: Der neue Puma-Chef muss die Gulden-Lücke schließen

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