Der Streit um die Einkaufspreise zwischen Kaufland und Unilever kann offenbar nicht beigelegt werden. Das berichtet die „Lebensmittel Zeitung“. Ab dem 1. Januar 2019 will die Supermarktkette die Geschäftsbeziehungen endgültig einstellen und die Produkte des Konsumgüterherstellers dauerhaft aus ihren Regalen verbannen. Bereits im September hatte Kaufland viele Produkte des Unilever-Konzerns im Zuge einer drastischen Verhandlungstaktik aus dem Sortiment geworfen.
Grund für die Trennung sind der Zeitung zufolge Preiserhöhungen sowie einseitige Änderungen der Geschäftsbedingungen von Unilever. Zu den Marken, die Kaufland-Kunden damit künftig nicht mehr einkaufen können, gehören unter anderem Axe, Knorr, Signal, Mondamin, Bertolli, Lipton, Dove und Duschdas.
Unilever ist für Kaufland ein wichtiger Handelspartner: Nach Information der Zeitung liegt der Umsatz, den die Unilever-Produkte der Supermarktkette in Europa einbringen, zwischen 300 Millionen und 350 Millionen Euro. Rund zwei Drittel davon dürften nach Schätzungen von Experten auf Deutschland entfallen.
Das aggressive Vorgehen von Kaufland ist nicht der erste große Konflikt zwischen Händlern und Lieferanten in diesem Jahr. So boykottierte etwa der Einzelhändler Edeka Anfang 2018 über Wochen Produkte des Nestlé-Konzerns. Im Mai konnten die beiden Marktführer ihren Streit jedoch beilegen. Dass solche Preiskämpfe in letzter Zeit immer häufiger vorkommen, ist vor allem einem immer intensiver werdenden Wettbewerb geschuldet. Wer sich als Supermarktbetreiber auf dem Markt behaupten will, braucht in erster Linie günstige Preise.