Chemieunternehmen Pigmente-Hersteller Heubach meldet in Deutschland Insolvenz an

Der Pigmente-Hersteller Heubach hat Insolvenz angemeldet. Quelle: Pro Imago Life

Die Produkte des Chemieunternehmens Heubach werden in der Lack-, Kunststoff-, Druckfarben- und Baustoffindustrie gebraucht. Nachdem Restrukturierungsverhandlungen gescheitert sind, übernimmt nun ein Insolvenzverwalter.

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Für die rund 900 Heubach-Beschäftigten im Frankfurter Industriepark Höchst ist die Nachricht ein Schock: Ihr Unternehmen, die Heubach Colorants Germany GmbH, hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Braunschweig setzte den Juristen Andreas Kleinschmidt von der Kanzlei White&Case als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. 

Er würde sich nun gemeinsam mit einem breitaufgestellten Team einen Überblick schaffen und „alles daransetzen, eine Fortführung des Geschäftsbetriebs zu ermöglichen“, sagte Kleinschmidt der WirtschaftsWoche. Die Mitarbeiter würden in den kommenden Monaten Insolvenzgeld erhalten. 

Weitere Insolvenzanträge für deutsche Gesellschaften der Gruppe dürften folgen. Die Heubach-Gruppe ist an 19 Produktionsstandorten in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika tätig und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Farb- und Korrosionsschutzpigmenten. Heubachs Produkte werden für Anwendungen in der Lack-, Kunststoff-, Druckfarben- und Baustoffindustrie sowie für andere Spezialanwendungen verwendet. Ob es angesichts der Komplexität der Gruppe gelingt, die Auslandsgesellschaften aus der Insolvenz herauszuhalten, ist offen. 

Verhandlungen gescheitert

Schon am Montag hatte die Gruppe nach eigenen Angaben für die Heubach GmbH mit mehr als 250 Mitarbeitern Insolvenzantrag gestellt „und gleichzeitig die Zuständigkeit des Insolvenzgerichts Braunschweig als Konzerngericht für den deutschen Teilkonzern der Heubach-Gruppe beantragt“, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens hieß. 

Damit reagiere die „Gruppe auf die drohende Überschuldung“. Der Versuch, „eine finanzielle Restrukturierung mit allen Gesellschaftern und Kreditgebern zu erreichen“, war zuvor gescheitert. Dem Vernehmen nach waren Investoren zunächst nicht bereit, zusätzliches Kapital zur Verfügung zu stellen.   

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Die einzelnen Heubach-Gesellschaften würden nun daran arbeiten, ihren „Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten im Rahmen der gegebenen finanziellen Möglichkeiten und rechtlichen Rahmenbedingungen nachzukommen“, hieß es in der Mitteilung. 

Einfach wird das nicht: Um die Großanlagen weiter zu betreiben, ist eine Finanzierung notwendig. Gleichzeitig müssen hohe Sicherheitsvorgaben eingehalten werden.

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