Coronahilfen 58 Millionen: Bund beteiligt sich am Stahlproduzenten Georgsmarienhütte

Blick auf einen Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen im Stahlwerk der Georgsmarienhütte GmbH in Georgsmarienhütte . Quelle: dpa

Der Bund beteiligt sich über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds mit 58 Millionen Euro am Stahlunternehmen Georgsmarienhütte. Auch die Cleantech-Firma Orcan Energy bekommt Staatshilfe.

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Mit dem Stahlproduzenten Georgsmarienhütte und der Cleantech-Firma Orcan Energy erhalten zwei weitere Unternehmen Unterstützung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), berichtet die WirtschaftsWoche. Das geht aus einer Liste des Bundeswirtschaftsministeriums zu den Aktivitäten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds hervor. 

Ein Sprecher der Georgsmarienhütte (GMH) wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Laut Unternehmenskreisen erfolgt die Unterstützung als „Stabilisierungsmaßnahme" in Form einer stillen Beteiligung des Bundes in Höhe von 58 Millionen Euro. Dadurch sollen „coronabedingte Verluste im Eigenkapital ausgeglichen“ werden. Die Laufzeit der staatlichen Beteiligung dürfte auf rund fünf Jahre ausgelegt sein. Ein entsprechender Antrag soll bereits im Sommer 2020 gestellt worden sein. 

Rund 5900 Mitarbeiter arbeiten für die traditionsreiche Unternehmensgruppe im Besitz des Managers und früheren RWE-Chefs Jürgen Großmann. Ende vergangenen Jahres hatte die GMH-Gruppe ein „deutlich positives operatives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen“ vermeldet. Durch eine Fortsetzung „des rigorosen Kostenmanagements“ und „eine seit Herbst wieder anziehende Auftragslage“ sei das Unternehmen zudem gegen die Folgen der zweiten Coronawelle gewappnet. „Die Unternehmensgruppe wird sich 2021 positiv weiterentwickeln“, hieß es damals. Daran habe sich im Grunde nichts geändert, heißt es im Unternehmensumfeld. 

Orcan Energy erhält 4,5 Millionen Euro

Neben der Georgsmarienhütte stützt der Staat auch den Münchner Anlagenbauer Orcan Energy - allerdings nur mit 4,5 Millionen Euro. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Lösungen zur Verstromung von Abwärme. Der Energiekonzern Eon hatte seine Beteiligung an dem Unternehmen erst vergangenen Herbst aufgestockt.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds hat in der Coronakrise bereits zahlreiche Unternehmen teils mit Krediten, teils über direkte Beteiligungen gestützt. Die bekanntesten Fälle sind die Lufthansa sowie der Reiseveranstalter TUI. Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und der Schiffsbauer MV Werften haben bereits Staatshilfen erhalten.

Mehr zum Thema: Große Krisen können für Staaten ein einträgliches Geschäft sein. Das haben die USA einst mit der Bankenrettung in der Finanzkrise bewiesen. Jetzt lernen auch die Deutschen, wie sich aus milliardenschwerer Nothilfe durchaus Profit schlagen lässt.

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