Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Homöopathie als Kassenleistung streichen. Im aktuellen Gesetzentwurf ist der Passus jedoch nicht enthalten. Jährlich 20 bis 50 Millionen Euro geben die Kassen für homöopathische Mittel aus – eine Petitesse angesichts Gesamtausgaben von über 300 Milliarden Euro.
Doch Lauterbach geht es ums Prinzip: Da der wissenschaftliche Nutzen von Globuli und anderen Mitteln nicht erwiesen ist, sollen sie auch nicht erstattet werden.
In Ländern wie Frankreich und Österreich sind Homöopathiemittel bereits von den Kassenleistungen ausgeschlossen. Hierzulande profitieren noch einige mittelständische Hersteller, vor allem aus dem Südwesten Deutschlands, von der Erstattung – darunter die Deutsche Homöopathie-Union (DHU), Heel, Hevert, Weleda oder Wala.
Der Jahresumsatz der Branche lag zuletzt bei rund 500 Millionen Euro. Die Kassenleistung machen damit nur rund ein Zehntel der Einnahmen aus, viele Anwender zahlen ihre Mittel selbst. Laut einer Forsa-Umfrage hat jeder zweite Deutsche schon mal homöopathische Mittel genommen.
Lesen Sie auch: Eine Apothekerin verbannt Homöopathie aus ihren Regalen – und wird dafür massiv angegriffen