Europas größter Energietechnikkonzern Siemens Energy verhandelt mit dem Bund über staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe. Wegen der tiefen Krise der Windtochter Siemens Gamesa befürchtet Siemens Energy nach Informationen der WirtschaftsWoche Schwierigkeiten in den Gesprächen mit Banken über nötige Garantien für ihr gesamtes Großprojektgeschäft. Siemens Energy hat sich deshalb an den Bund sowie die ehemalige Mutter Siemens AG gewandt.
Ein Siemens-Energy-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Das Bundeswirtschaftsministerium ließ eine Anfrage zunächst unbeantwortet.
Konkret wirbt der Dax-Konzern den Informationen zufolge um Bürgschaften über bis zu 15 Milliarden Euro. Für eine erste Tranche von 10 Milliarden Euro soll der Bund den Überlegungen zufolge zu 80 Prozent bürgen, für 20 Prozent würden die Banken haften. Eine zweite Tranche von fünf Milliarden Euro soll die Siemens AG garantieren, die Siemens Energy vor drei Jahren über die Börse abgespalten hat und noch 25,1 Prozent der Anteile hält. Die Siemens AG zeige derzeit aber wenig Neigung, sich in die Pflicht nehmen zu lassen, erfuhr die WirtschaftsWoche aus Finanz- und Regierungskreisen. Dort wird auch darauf verwiesen, dass das Volumen und die Ausgestaltung möglicher Garantien noch nicht fest stehen würden und nun Gegenstand der Gespräche mit Siemens Energy seien.
Siemens Energy will mit den Bürgschaften einem Szenario vorbeugen, in dem die Banken sogenannte Avallinien verteuern oder ganz streichen könnten. Diese Avallinien sind essenziell, damit Siemens Energy Aufträge zum Bau und der Wartung von Kraftwerken, Stromnetzen und Windanlagen annehmen und abwickeln kann.
Siemens Energy verhandelt mit Bund über Staatshilfe in Milliardenhöhe: Die Hintergründe zur Meldung lesen Sie hier
