Luftfahrt US-Senat fordert von Boeing verbessertes Sicherheitskonzept

Boeing hat mit Qualitätsproblemen und Fertigungsfehlern bei einzelnen Modellen zu kämpfen. Nun verlangt der US-Senat eine bessere Sicherheitskultur des Luftfahrtkonzerns.

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Im US-Senat haben Mitglieder eines Ausschusses von Boeing verbesserte Sicherheitspraktiken gefordert. Der Flugzeugbauer müsse mehr tun, um seine Sicherheitskultur zu verbessern, erklärten Mitglieder des Handelsausschusses in einer ersten von zwei Anhörungen am Mittwoch.

„Ich persönlich denke, dass Boeings jüngste Produktionsprobleme nur das Symptom eines viel tieferen Problems sind“, sagte die Senatorin Tammy Duckworth und sprach in diesem Zusammenhang von nach ihrer Ansicht vom Aktienkurs besessene Führungskräfte.

Gremien-Vorsitzende Maria Cantwell erwartet nach eigenen Angaben, dass der US-Flugzeughersteller einen ernsthaften Plan als Reaktion auf eine Frist der heimischen Luftfahrtbehörde FAA vorlegt. Diese hatte Ende Februar gefordert, dass der Konzern innerhalb von 90 Tagen einen überzeugenden Plan zur Lösung seiner „systematischen Qualitätssicherungsprobleme“ vorlegt.

Bei einer zweiten Anhörung werden Aussagen und Dokumente eines Boeing-Whistleblowers zu Qualitätsproblemen bei dem Airbus-Konkurrenten erwartet, wie seine Anwälte bekanntgaben. Ihr Mandant habe sie auf technische Probleme aufmerksam gemacht, die die strukturelle Integrität der Flugzeuge beeinträchtigten.

Auch soll Boeing ein abgekürztes Verfahren verwendet haben, um Engpässe bei der 787-Montage zu verringern. Boeing wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück. Das Unternehmen habe seine im Einsatz befindlichen 787-Jets einer grundlegenden Wartung unterzogen und dabei keine Schäden entdeckt.

Boeing hat mit Qualitätsproblemen und Fertigungsfehlern bei einigen Modellen zu kämpfen. Anfang Januar war etwa bei einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines kurz nach dem Start in Portland in knapp fünf Kilometern Höhe ein Teil der Kabinenwand herausgefallen, hinter der sich der Notausgang befindet.

Danach hatte sich herausgestellt, dass vier Bolzen an der Kabinentür fehlten. Die US-Luftsicherheitsbehörde hatte daraus Konsequenzen gezogen und eine Obergrenze für neue Jets dieses Typs gesetzt und Boeing zudem eine Frist zur Lösung der Probleme auferlegt. 

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