Der Großauftrag für Siemens zur Erneuerung der S-Bahn-Flotte für München hat einen Wert von mehr als zwei Milliarden Euro. Von Ende 2028 bis 2032 liefert die Sparte Mobility des Münchner Technologiekonzerns 90 S-Bahn-Züge für das Nahverkehrssystem der bayerischen Landeshauptstadt, wie Spartenchef Michael Peter, Landesverkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und die Regionalverkehrschefin der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, am Mittwoch mitteilten. Dazu kommt eine Option auf 90 weitere Züge.
Siemens setzte sich bei der Ausschreibung gegen den französischen Konkurrenten Alstom durch, der den Zuschlag vergeblich anfocht.
Die Züge sind 202 Meter lang, so lang wie drei herkömmliche S-Bahnen. Sie sollen die aus den 1990er Jahren stammende Baureihe 423 nach und nach ersetzen, die von Alstom und Adtranz gebaut wurde. „Wir machen die S-Bahn nochmal ganz neu“, sagte Bernreiter.
Die Züge werden im Krefelder Siemens-Werk gebaut. Peter sagte, Siemens habe vor allem auf eine günstige Wartung geachtet, die über die Lebensdauer eines Zuges ein Drittel der Kosten ausmache. Ein Drittel entfalle auf die Anschaffung, ein Drittel auf die Energieversorgung. Teil des Vertrages sei eine „Preisgleitklausel“, die bei Lohn- oder Materialkosten-Steigerungen Preiserhöhungen ermöglicht, sagte Peter.
Die Züge werden über ein Leasing- und Finanzierungsmodell unter Beteiligung von UniCredit (HypoVereinsbank) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) beschafft. Der Freistaat Bayern übernimmt eine Garantie dafür. Das sei das kostengünstigste Modell, sagte Bernreiter.
