Nach dem Rekord-Auftragseingang zum Jahresende 2023 ist die Nachfrage nach Produkten von ASML überraschend deutlich zurückgegangen. Der weltweit führende Anbieter von Maschinen zur Produktion hochmoderner Computerchips gab am Mittwoch für das abgelaufene Quartal einen Auftragseingang im Volumen von 3,6 Milliarden Euro bekannt. Analysten hatten mit 5,4 Milliarden Euro gerechnet. Der Gewinn lag mit 1,22 Milliarden Euro dagegen leicht über den Erwartungen.
„Unser Ausblick für 2024 bleibt unverändert, wobei wir davon ausgehen, dass die zweite Jahreshälfte stärker ausfallen wird als die erste“, sagte Firmenchef Peter Wennink. Dies sei ein Spiegelbild der Branchenentwicklung. Für das Gesamtjahr rechnet ASML mit weitgehend unveränderten Erlösen in Höhe von 27,6 Milliarden Euro.
Die Papiere des niederländischen Unternehmens reagierten am Mittwochmorgen: Für die ASML-Aktie ging es abwärts, sie sank auf den niedrigsten Stand seit März. Auch Chiphersteller wie Nvidia oder Intel zeigten sich eher schwach.
Im ersten Quartal 2024 blieb das China-Geschäft des niederländischen Konzerns trotz verschärfter Exportbeschränkungen für Hochtechnologie-Exporte robust. Knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes von 5,29 Milliarden Euro entfiel auf Lieferungen für chinesische Firmen oder chinesische Werke ausländischer Chip-Produzenten. ASML schlüsselt nicht auf, welche Maschinen an welche Kunden gehen.
Auf Druck der USA haben sich die Niederlande dem US-Embargo gegen die Volksrepublik angeschlossen. Inzwischen drängt die US-Regierung Insidern zufolge die niederländische Regierung dazu, ASML die Wartung bereits verkaufter Maschinen zu verbieten.
Sie will damit den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas bremsen. Dessen Präsident Xi Jinping warnte daher den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte, dass derartige Embargos zu „Spaltung und Konfrontation“ führten.
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