iPhone 15 und iOS 17 Apples neues iPhone mit neuem Stecker – und überraschendem Preis

iPhone 15: So sieht das neue Apple-Handy aus. Quelle: REUTERS

Apples neue iPhones haben einen USB-C-Anschluss und bieten ansonsten vor allem das Übliche: bessere Kameras, schnellere Chips. Die Überraschung ist der Preis. Apple verkündete auch den Releasetermin von iOS 17.

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Es braucht, leider, einen Rückblick, um die Magie der Veranstaltung zu verstehen, die wohl Millionen Zuschauer am Dienstagabend verfolgt haben. Wie Apple-Mitgründer Steve Jobs in Jeans und Rollkragenpullover 2007 das erste iPhone vorstellte – das hat eine Wirtschaftsepoche geprägt. Manager begannen in den Jahren danach, die Krawatten abzulegen, frei zu reden, Rednerpulte zu meiden. Das Gerät, um das es damals ging, war revolutionär. Seine Funktionen lösten Szenenapplaus aus – ein Raunen sogar, als Jobs mit zwei Fingern ein Foto auf dem iPhone-Bildschirm heranzoomte.

An diesem Dienstag raunte niemand. Apples jährliche iPhone-Präsentationen sind mittlerweile vorproduziert. Zuschauer sind nicht zu sehen. Jobs‘ Nachfolger Tim Cook sagt auf, was ihm aufgetragen wurde. Und das, worum es eigentlich geht, ist längst ein alter Hut: Die Gerüchte über die neuen iPhones treffen, gefühlt jedenfalls, jedes Jahr genauer zu. Wobei das beinahe schon egal ist; Revolutionen gibt es ohnehin nicht mehr. Die iPhones dieses Jahres sind solide Weiterentwicklungen. Nicht mehr.

Und so ist das Wichtigste, das sich über die vier iPhone-Modelle der Generation 15 sagen lässt: Sie haben eine USB-C-Buchse als Anschluss. Apple erfüllt damit eine Vorgabe der EU, die der Nachhaltigkeit wegen dem Stecker-Wildwuchs Einhalt gebieten will. Das Unternehmen verkauft den aufgezwungenen USB-C-Port selbstverständlich als Feature: Noch nie ließen sich Daten so schnell von einem iPhone übertragen, formuliert Apple im konzerneigenen Sprachstil.

Beim iPhone-Event verkündet Apple auch den Releasetermin von iOS 17. Das Betriebssystem wird in Deutschland am Montag, den 18. September 2023, veröffentlicht. Der Release ist – ähnlich wie in den Vorjahren – gegen 19 Uhr deutscher Zeit zu erwarten.

Ansonsten bieten die neuen Apple-Smartphones vor allem das Übliche: schnellere Prozessoren, bessere Kameras, etwas dünnere Ränder, etwas bessere Displays.

iPhone Pro Max mit besonderer Kamera

Die vergleichsweise günstigen iPhones, die ohne den Namenszusatz Pro, bekommen zudem zum ersten Mal die sogenannte „Dynamic Island“, über die die Pro-Geräte schon seit dem vergangenen Jahr verfügen. Der Frontkamera-Ausschnitt im Display ist also kleiner als zuvor. Per Software integriert Apple den schwarzen Ausschnitt außerdem so in die Betriebssystem-Oberfläche, dass dieser zuweilen wie ein Teil eines Anzeigeelements wirkt, wie eine dynamische Insel, eine „Dynamic Island“ eben.

Wer Neues von größerer praktischer Bedeutung wünscht, muss mehr zahlen: Die Pro-Modelle bieten statt des traditionellen Schiebeschalters für die Stummschaltung nun eine konfigurierbare Taste. Wer möchte, kann so zum Beispiel per Knopfdruck die Kamera-App aufrufen.

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Das teuerste iPhone-Modell, das Pro Max mit besonders großem Display, erhält zudem eine „Tetraprisma“-Kamera – und damit die Fähigkeit, rein optisch fünffach zu zoomen. Das Grundprinzip ist von Smartphones anderer Hersteller schon bekannt. Die Apple-Konkurrenten sprechen meist allerdings von „Periskopkameras“. In Apples „Tetraprisma“-Kamera lenken Prismen das Licht, das in die Kamera fällt, mehrmals um die Ecke. So ist mehr Platz, durch eine Vielzahl von Linsen für eine stärkere Vergrößerung zu sorgen.

Das iPhone 15 Pro Max, dessen Display in der Diagonale 6,7 Zoll groß ist, kostet in den USA je nach Speicherplatz mindestens 1199 Dollar. Es ist damit nicht nur das einzige Gerät der 15er-Reihe, das Apple bedeutend verbessert, sondern auch das einzige der neuen Smartphones, dessen Mindestpreis sich in den USA erhöht. Dies allerdings ist mit einer kleinen Überraschung verbunden: Der Einstiegspreis erhöht sich – anders als von vielen Beobachtern erwartet – nur, weil Apple die kleinste Ausstattungsvariante mit 128 Gigabyte Speicher aus dem Programm nimmt.

Preisüberraschung beim iPhone 15: Die Preise in Europa sinken

Die größere Überraschung ist: Die Euro-Preise der iPhones sinken sogar. Zu der Entscheidung dürfte beigetragen haben, dass der Wert des Dollars in den vergangenen zwölf Monaten gefallen ist.

Zu den glänzenderen Momenten früherer Apple-Vorstellungen gehörte das „One more thing“: Als die Veranstaltung schon zu Ende schien, packten Steve Jobs und – seltener – Tim Cook noch eine kleine Sensation aus. Manche iPod-Modelle und die Fernsehbox Apple TV enthüllten die Apple-Chefs auf diesem Weg. Dass Apples Produktvorstellungen noch immer Millionen Zuschauer haben, dürfte auch an der Hoffnung liegen, der Konzern könnte noch einmal ein ganz großes Ding vorbereitet haben: ein Apple-Auto zum Beispiel.

An diesem Dienstagabend gab es kein „One more thing“ nach den neuen iPhones. Allerdings stellte Apple außer den iPhones eine neue Generation seiner Uhren vor. Die Apple Watch sowie die teurere Variante Apple Watch Ultra sind in ihren neuen Ausgaben optisch kaum von ihren Vorgängern zu unterscheiden. Ihre Prozessoren sollen schneller, die Displays heller sein. Manche Anfragen an die Sprachassistentin Siri kann die Apple Watch nun auf dem Gerät selbst verarbeiten – also ohne Daten über das Internet zu übertragen.

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Und so ist auch an den neuen Apple Watches: kaum etwas Neues.

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