Nach rund eineinhalb Jahren ist Microsoft bei der Übernahme von Activision Blizzard am Ziel. Nach zwei Schlappen vor Gericht zog die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) am Donnerstag (Ortszeit) ihre Klage gegen den mit 69 Milliarden Dollar größten Deal der Videospiele-Branche zurück.
Microsoft will sich mit dem Kauf von Activision Blizzard beliebte Videospiele wie „Call of Duty“, „Overwatch“ und „Candy Crush“ sichern. Eine Befürchtung von Wettbewerbshütern war, der Konzern würde die Games danach nur noch auf seiner Xbox-Konsole und dem hauseigenen Cloud-Dienst anbieten.
Weil Microsoft aber mit Konkurrenten wie Sony oder Nintendo langfristige Lizenzvereinbarungen abschloss, folgten die Gerichte dieser Argumentation nicht und schmetterten einen Antrag der Behörde auf eine Blockade der Übernahme bis zum Beginn des Hauptverfahrens ab. Dieses hätte am 2. August beginnen sollen.
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Die EU hatte zuvor bereits dem Deal unter Auflagen zugestimmt. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA will ihn auf Grundlage weiterer Zugeständnisse erneut prüfen und ihr bisheriges Veto überdenken. Erstmals hatte Microsoft seine Pläne für eine Übernahme im Januar 2022 öffentlich gemacht.
Activision mit überraschend deutlichem Gewinnsprung
Diese Woche legte Activision zudem Geschäftszahlen vor, die kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn auswiesen. Der Umsatz stieg auf 2,21 Milliarden Dollar von 1,64 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten allerdings auf 2,37 Milliarden Dollar gehofft. Der Reingewinn verdoppelte sich auf 0,91 Dollar je Aktie und lag über den Markterwartungen.
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