Hertha-Investor Lars Windhorst will seine Schulden in Höhe von 2,5 Milliarden Euro durch einen 1,45-Milliarden-Deal umstrukturieren und sich künftig über Kredite und Verkauf von Aktien finanzieren. „Sobald die Restrukturierungen vollständig umgesetzt sind, sind wir alle bisher ausgegebenen Anleihen los“, sagte er der WirtschaftsWoche.
Windhorst hatte eine Einigung mit dem Londoner Fondsanbieter H2O erzielt, der einen Großteil der Windhorst-Anleihen hielt. Der Deal sieht einen Abschlag von einer Milliarde Euro vor. Bis zum kommenden Jahr hat Windhorst jetzt Zeit, eine durch H2O gehaltene Anleihe in Höhe von 1,45 Milliarden Euro abzubezahlen. „Das ist realistisch und machbar“, sagte Windhorst. Bislang seien Anleihen für ihn alternativlos gewesen. „Ich galt bis Januar dieses Jahres offiziell als vorbestraft wegen des gerichtlichen Vergleichs aus meiner Insolvenz aus dem Jahr 2003. Das bedeutete ein großes Hindernis, mich normal wie jeder andere zu finanzieren.“ Jetzt könne er sich einfacher als vorher normal finanzieren.
Windhorst zeigte sich darüber hinaus verärgert über Gerüchte, nach denen er seine Zahlungszusagen gegenüber dem Fußballbundesligisten Hertha BSC nicht erfüllen könne. Dass er Zahlungsschwierigkeiten hätte und dass ihm Hertha im Fall des Nicht-Zahlens gar mit einer Pfändung seiner Aktien gedroht hätte, bezeichnete er als „Quatsch“. „Der Effekt dieser Gerüchte ist vielmehr, dass ich noch motivierter bin, mit aller Energie dazu beizutragen, dass Hertha BSC eine Erfolgsstory wird“, sagte Windhorst. Er habe keinen Exit-Plan. „Das Investment ist auf viele, viele Jahre ausgerichtet.“ 65 Millionen Euro müsse er in den kommenden Wochen noch zahlen. „Und das machen wir.“ Sein vorläufiges Urteil über die Beteiligung: „Es ist manches anders, als wir es uns vorgestellt haben.“
Mehr zum Thema: Lars Windhorst war Helmut Kohls Wirtschafts-Wunderkind, dann stürzte er mehrmals spektakulär ab – und stand immer wieder auf. Sein großes Ziel hat der Investor von Hertha BSC noch nicht erreicht.