Der ehemalige Münchener-Rück-Finanzvorstand Jörg Schneider soll in den Aufsichtsrat der Allianz einziehen und könnte Unternehmenskreisen zufolge an dessen Spitze Michael Diekmann nach zwei Jahren ablösen. Der 65 Jahre alte Schneider soll auf der Hauptversammlung am 8. Mai in das Gremium gewählt werden und dort den früheren Adidas-Chef Herbert Hainer als stellvertretenden Aufsichtsratschef ersetzen, wie der Versicherungsriese am Mittwoch mitteilte. Zwei Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, Schneider sei ein Kandidat für die Nachfolge von Aufsichtsratschef Diekmann, wenn dieser 2026 aus Altersgründen abtritt.
Nach den Altersgrenzen der Allianz könnte Schneider noch eine Amtsperiode als Aufsichtsratschef fungieren. Er war 2018 bei der Münchener Rück in den Ruhestand gegangen und gehört dem Aufsichtsrat der BayernLB an.
Der ehemalige Vorstandschef Diekmann (69) hatte bereits auf der Hauptversammlung im vergangenen Jahr klargemacht, dass sein Nachfolger von außen kommen werde. Institutionelle Anleger und Stimmrechtsberater erwarteten inzwischen, dass der Vorstandschef nicht – wie lange bei der Allianz üblich – später auf den Posten des Aufsichtsratschef wechsele.
Neben Schneider soll die Vermögensverwaltungs-Expertin Stephanie Bruce in den Allianz-Aufsichtsrat einziehen. Sie war bis Mai 2023 Finanzchefin des britischen Fondsdienstleisters abrdn plc und soll Christine Bosse ablösen, die aus Altersgründen aus dem Gremium ausscheiden muss.
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