US-Wahl 2024 Das sind die größten Geldspender der Demokraten und Republikaner

Quelle: dpa

Donald Trump oder Joe Biden? Im November wird sich entscheiden, wer die US-Wahl gewinnt. Doch wer unterstützt die Parteien bisher finanziell? Ein Überblick der größten Geldspender bei der US-Wahl 2024.

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Am 5. November 2024 wird der 48. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Erfahrungsgemäß tragen die beiden großen Parteien, die Demokraten und die Republikaner, die Wahl unter sich aus. Doch auch Drittparteien sowie unabhängige und parteilose Kandidaten können auf dem US-Wahlzettel stehen. Dafür müssen sie in einzelnen Bundesstaaten ausreichend Unterschriften sammeln. So sind zum Beispiel Robert F. Kennedy Jr. und Jill Stein in das Rennen eingestiegen. Bisher hat es in der Geschichte der USA aber noch kein Präsidentschaftskandidat in das Weiße Haus geschafft, der nicht Mitglied in einer der beiden großen Parteien ist.

Wie oft wird in den USA gewählt?

Die US-Präsidentschaftswahl findet alle vier Jahre statt. Im November 2020 wurde das letzte Mal gewählt. Dort standen sich der aktuelle Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Joe Biden, und der von 2016 bis 2020 amtierende US-Präsident Donald Trump gegenüber. In diesem Jahr wird sich die Wahl aller Voraussicht nach wiederholen: Auch 2024 duellieren sich Joe Biden und Donald Trump im US-Wahlkampf.

Warum gibt es in den USA Vorwahlen?

Die USA sind in 50 Bundesstaaten unterteilt – die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf dem Weg ins Weiße Haus müssen sich die Bewerber zunächst bei Vorwahlen der Republikaner und Demokraten durchsetzen, um im Sommer von ihren Parteien offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden.

Wie funktionieren die US-Vorwahlen?

Das Wahlsystem ist nicht einheitlich. So werden die Vorwahlen in zwei Arten unterteilt: Primaries und Caucuses.

Primaries sind vergleichbar mit klassischen Wahlen. Bei den „open primaries“ geben Bürger des betreffenden Bundesstaats in öffentlichen Wahllokalen am Wahltag geheim ihre Stimme ab. Bei „closed primaries“ dürfen nur Parteimitglieder oder registrierte Anhänger der jeweiligen Partei ihre Stimme abgeben.

Caucuses hingegen sind Versammlungen von Wahlberechtigten einer Partei. Bei einem Caucus wird zunächst erörtert, wer nominiert werden soll. Stehen die Nominierten fest, wird offen abgestimmt.

In beiden Fällen werden die Kandidaten nicht direkt gewählt. Sie bekommen, je nach Anzahl der Wählerstimmen, Delegierte zugeordnet.

Im Anschluss an die Vorwahlen finden die Nominierungsparteitage statt. Auf den Parteitagen stimmen dann die zuvor zugeteilten Delegierten für den Präsidentschaftskandidaten der jeweiligen Partei ab. Stehen die Präsidentschaftskandidaten der beiden Parteien fest, beginnt der Hauptwahlkampf. Der Hauptwahlkampf gipfelt schließlich in der Präsidentschaftswahl im November.

Was sind Swing States?

In einigen Bundesstaaten hat die Majorität in mehreren, aufeinanderfolgenden Jahren für dieselbe Partei gestimmt. Es ist also eine klare Kontinuität zu erkennen. Anders sieht es bei sogenannten Swing States aus. Das sind Bundesstaaten, in denen die Wahlen wechselhaft ausgefallen sind. Die Mehrheit der Stimmen hat in der Vergangenheit also abwechselnd für beide Parteien gestimmt. Der Wahlausgang ist hier deshalb besonders spannend und wichtig. Mehr zu den Swing States lesen Sie hier: Auf diese Swing States kommt es bei der Präsidentschaftswahl an.

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Wer sind die größten Spender der US-Parteien?

Ein US-Wahlkampf kostet Geld – viel Geld. Laut Berechnungen der Webseite Opensecrets.org hat der gesamte Wahlzyklus 2020, inklusive Präsidentschaftswahl, 16,4 Milliarden US-Dollar verschlungen. Deshalb spielen Parteispenden eine große Rolle – wenn auch nicht die Einzige. Aktuellen Angaben der Federal Election Comission zufolge haben alle Präsidentschaftskandidaten im Jahr 2024 bereits mehr als 490,9 Millionen US-Dollar Spenden eingesammelt (Stand April 2024). 

Doch wer sind die größten Geldgeber 2024 und für welche Partei haben Sie einen Teil ihres Vermögens gespendet? Die im folgenden Ranking gespendeten Summen beschränken sich opensrecrets.org zufolge nicht nur auf reine Parteispenden. Es handelt sich bei den Beträgen um Wahlkampfspenden für Bundeskandidaten, Parteien, politische Aktionskomitees, 527-Organisationen und Cary-Komitees.

Platz 10: Stephen F. Jr. & Susan Z. Mandel

Der US-amerikanische Hedgefonds-Manager und CEO der Anlagenberatung Lone Pine Capital Stephen Mandel hat zusammen mit seiner Frau insgesamt rund 10,99 Millionen US-Dollar gespendet. Davon waren rund 8,19 Dollar Fremdkapital. Rund 10,96 Millionen Dollar gingen direkt an die Demokraten.

Platz 9: Marc Andreessen

Marc Andreessen rangiert derzeit auf Platz neun der größten Spender. Laut opensecrets.org spendete er 2024 insgesamt rund 11,1 Millionen Dollar. Der US-amerikanische Investor und Softwareentwickler teilte dabei seine Spenden auf. Von der Gesamtsumme gingen lediglich 816.200 US-Dollar direkt an die Demokraten und 779.800 US-Dollar an die Republikaner.

Platz 8: Ben Horowitz

Die Summe seiner 2024 geleisteten Wahlkampfspenden beträgt aktuell rund 11,19 Millionen US-Dollar. Der Unternehmer und Investor Ben Horowitz teilte seine Spenden ebenfalls auf. So gingen 872.900 US-Dollar direkt an die Demokraten und 803.000 US-Dollar an die Republikaner.

Platz 7: Paul E. Singer

Paul Singer ist Gründer, Präsident und Co-CEO von Elliott Investment Management L.P. Für den Wahlzyklus 2024 leistete er bereits Wahlkampfspenden in Höhe von rund 14,8 Millionen US-Dollar. Die Republikaner erhielten davon 13.801.100 Dollar.

Platz 6: Reid Garrett Hoffman

Der Unternehmer und Mitgründer des sozialen Netzwerks LinkedIn, Reid Garrett Hoffman, spendete insgesamt rund 15,2 Millionen US-Dollar. Den Löwenanteil von rund 10,7 Millionen Dollar ging an die Demokraten. Die Republikaner unterstützte er mit einer Spende in Höhe von einer Viertelmillion Dollar.

Platz 5: Rob Bigelow

Rob Bigelows Spenden belaufen sich auf rund 20 Millionen US-Dollar. Dabei bestehen die Spenden vollständig aus Fremdkapital. Die gesamte Summe ging an die Republikaner. Bigelow ist Eigentümer der Hotelkette Budget Suites of America und Gründer der Firma Bigelow Aerospace.

Platz 4: Kenneth C. Griffin

Griffin rangiert auf dem vierten Platz der größten Wahlkampfspender 2024. Er übertrifft Bigelows Spendenhöhe um mehr als zehn Millionen Dollar. Bisher spendete Kenneth Griffin rund 30,47 Millionen US-Dollar. Davon sind 29,5 Millionen Dollar Fremdkapital. Rund 30,46 Millionen Dollar leistete er an die Republikaner direkt.

Platz 3: Richard und Elizabeth A. Uihlein

Elizabeth Uihlein ist Präsidentin des Unternehmens Uline. „Forbes“ schätzt ihr Vermögen auf etwa 5,4 Milliarden Dollar. Zusammen mit ihrem Mann Richard, CEO des Unternehmens Uline, spendete sie rund 38 Millionen US-Dollar. Rund 35,3 Millionen Dollar der Gesamtsumme bestehen aus Fremdkapital. Beinahe die gesamte Spendensumme ging an die Republikaner.

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Platz 2: Timothy Mellon

Der Geschäftsmann und ehemalige Vorsitzende der Holdinggesellschaft Pan Am Systems ist der zweitgrößte Spender im Wahlkampfjahr 2024. Er spendete laut opensecrets.org rund 41 Millionen US-Dollar. Die Spendensumme besteht fast ausschließlich aus Fremdkapital. Von der Gesamtsumme gingen rund 21 Millionen Dollar an die Republikaner und 3300 US-Dollar an die Demokraten.

Platz 1: Jeffrey S. und Janine Yass

Jeff Yass ist Mitgründer der Susquehanna International Group. „Forbes“ schätzt sein Vermögen auf 27,6 Milliarden US-Dollar. Zusammen mit seiner Frau Janine Yass spendete er mehr als 46,7 Millionen Dollar. Davon gingen 46.741.581 US-Dollar an die Republikaner. Die Demokraten unterstützte das Paar mit lediglich 1500 US-Dollar.

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