Autokäufer in Deutschland bekommen inzwischen wieder hohe Rabatte auf Neuwagen. Das gilt für Elektroautos und deutlich mehr noch für Verbrenner, wie eine aktuelle Auswertung des Car-Instituts Duisburg zeigt. Der Trend dürfte sich in den kommenden Monaten verstärken. In Deutschland sind E-Autos bis zu 25 Prozent teurer als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge, schrieben die Experten.
Bei den 30 zulassungsstärksten E-Autos gewährten die Hersteller im Januar im Durchschnitt 13,6 Prozent Rabatt – bei den 30 zulassungsstärksten Verbrennern sogar 17,1 Prozent. „Dies war sicherlich nur der Anfang, um den Markt für Privatkunden attraktiver zu gestalten“.
Die Hersteller hätten die staatliche Umweltprämie für E-Autos bei ihrer Absatzplanung für 2024 einkalkuliert und versuchten jetzt, die von der Bundesregierung abrupt gestrichene Prämie mit eigenen Rabatten und Preissenkungen auszugleichen.
Verbrenner, Elektro, Brennstoffzelle: Antriebstechniken im Vergleich
Der vor allem in Deutschland populär gewordene Antrieb, 1892 von Rudolf Diesel zum Patent angemeldet, gilt als Jahrhundert-Erfindung. Er schuf eine Grundlage für den modernen Auto-, Schiffs- und Schienenverkehr.
Der Diesel heißt auch Selbstzünder, weil sich der unter hohem Druck in den Zylinder eingespritzte Kraftstoff von allein entflammt. Viele solcher Motoren sind daher im Vergleich zu Benzinern mit ähnlicher Leistung effizienter. Und ihr Verbrauch ist tendenziell geringer. Deshalb stoßen Diesel oft geringere Mengen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) aus.
Dafür sind die Emissionen von Luftschadstoffen wie Stickoxiden (NOx) höher - ein Problem, das die Industrie durch moderne Katalysatoren-Technik eindämmen will. So verringert etwa die Beimischung des harnstoffhaltigen AdBlue den NOx-Anteil, es entstehen harmloser Stickstoff und Wasser.
Dies ist der klassische Benziner, der seinen Namen dem Co-Erfinder Nicolaus August Otto verdankt. Im Gegensatz zum Diesel benötigt er gesonderte Zündkerzen, durch die das zerstäubte Treibstoffgemisch zur Explosion gebracht wird.
Bei vergleichbarer Stärke haben insbesondere ältere Benziner einen geringeren Wirkungsgrad als der selbstzündende Diesel – also ein ungünstigeres Verhältnis zwischen am Ende nutzbarer und zuvor eingesetzter Energie. Moderne Varianten sind aber deutlich effizienter. Der Trend zum „downsizing“ brachte kleinere Hubräume in den Zylindern bei zugleich höherer Leistung.
Die (Super-)Kraftstoffe sind wie beim Diesel Gemische aus mehreren Kohlenwasserstoffen, die aus Erdöl durch Verarbeitung gewonnen werden. Ihre Zusammensetzung ist jedoch anders. Benziner-Typen, in denen die Verbrennung nicht so effizient läuft, haben tendenziell einen höheren CO2-Ausstoß.
Das Funktionsprinzip ist dasjenige der übrigen Verbrennungsmotoren, nur dass hier Luft und Erdgas – anstelle von Luft und flüssigem Sprit – im Zylinder gezündet werden. Die Gase reagieren dabei oft „sauberer“ und effizienter, so dass viele Gasmotoren eine gute Umweltbilanz aufweisen.
Einige Fahrzeuge laufen auch mit Autogas (LPG), manche können wahlweise mit Gas oder mit herkömmlichem Sprit fahren.
Er braucht keine flüssigen oder gasförmigen Treibstoffe, sondern erzeugt seine Antriebskraft aus einer mitgeführten Batterie. Die muss regelmäßig neu aufgeladen werden. Elektrische Energie wird hier also direkt in Bewegungsenergie umgewandelt.
Das Problem: Günstigere Batterien bringen heute noch keine großen Reichweiten. Und generell sind E-Autos bisher relativ teuer. Manche Hersteller wollen nun auch Modelle unterhalb der Oberklasse anbieten, die schon einige hundert Kilometer schaffen. Während es in Großstädten dichte Ladenetze gibt, ist die Abdeckung auf dem Land noch dünn.
Beim Elektromotor entstehen keine Emissionen, weil er keine Treibstoffe verbrennt. In der Ökobilanz ist aber zu beachten, dass auch die Art der Erzeugung des eingespeisten Stroms (erneuerbare oder fossile Quellen) sowie die Rohstoffe für Batterie und Motor (etwa Seltene Erden) berücksichtigt werden müssen.
Er kombiniert einen E-Antrieb, der meist im unteren Leistungsbereich läuft, mit einem Verbrenner, der sich zuschaltet.
Es gibt auch hier mehrere Formen. Manche Hybride gewinnen den Strom für den Elektromotor während des Fahrens – etwa durch die Nutzung der Energie, die beim Bremsen entsteht (Rekuperation). Beim Plug-in-Hybrid wird die Batterie wie bei einem reinen E-Fahrzeug per Stecker aufgeladen.
Er ist eine besonders einfache und zugleich umweltfreundliche Antriebsart. Grundprinzip ist meist die Verbrennung von Wasserstoff (H) mit Sauerstoff (O) zu Wasser – also das, was der Chemielehrer „Knallgas-Reaktion“ nennt. Im Brennstoffzellen-Auto läuft dies aber kontrolliert ab. Die erzeugte Energie treibt einen Elektromotor an.
Der Vorteil: Außer Wasserdampf, der ein natürliches Treibhausgas ist, kommt nichts aus dem Auspuff.
Nachteile: Die Technik ist bisher recht teuer. Und wie beim E-Auto muss man sich die gesamte Energiebilanz ansehen. Reinen Wasserstoff gibt es auf der Erde wenig, man muss ihn erst – oft durch starke Energiezufuhr von außen – aus Verbindungen lösen. Dabei kann dann CO2 entstehen. Es gibt jedoch auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge, die mit dem einfachen Alkohol Methanol fahren. Ein Problem ist das noch dünne Tankstellen-Netz.
„Der E-Auto-Markt gleicht einem Hexenkessel! Wer nicht in die Preisreduzierung einsteigt, hat ein hohes Risiko, Marktanteile zu verlieren“, heißt es in dem Bericht.
Laut ADAC bietet Dacia beim Modell Spring Electric momentan 10.000 Euro Rabatt. „Der elektrische Kleinwagen kostet demnach nur noch 12.750 Euro“. VW gewähre auf die ID-Modelle 3, 4, 5 und 7 Nachlässe zwischen 4760 und 7735 Euro. Renault habe beim Mégane E-Tech den Listenpreis um 6400 bis 7200 Euro gesenkt. BYD habe bei fünf Modellen den Listenpreis reduziert „und gewährt dazu noch teils üppige Rabatte“. Auch bei Fiat, Smart, GWM, Polestar, Nissan und Tesla gebe es Schnäppchen.
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Die generelle Kaufzurückhaltung zeige sich stärker bei den allgemein teureren E-Autos, schrieben die Car-Branchenexperten. Das Interesse an Verbrennern wachse wieder, begleitet von Rabattaktionen. „Wir erwarten für die kommenden Monate eine Fortsetzung dieses Trends mit einer Zunahme der Rabatte auf bis zu 18 oder mehr Prozent.“
Besonders deutlich zeigten sich die Veränderungen bei der Stellantis-Marke Opel: Hier seien die Rabatte Anfang Januar um 1 bis 2 Prozentpunkte gestiegen. Derzeit seien sie bei einigen Modellen 6 Punkte höher als noch im Dezember. Mit etwa 25 Prozent Rabatt auf den Listenpreis verzeichnen der Cupra Formentor, der Skoda Karoq und der Renault Techno derzeit die höchsten Preisnachlässe in der Top-30-Liste.
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