Kaskoversicherung 2023 Vollkasko oder Teilkasko: Wann sich welche Autoversicherung lohnt

In Deutschland muss jedes Auto über eine Kfz-Haftpflichtversicherung versichert sein. Kaskoversicherungen sind freiwillig. Quelle: dpa

Wer sich gegen Unfallschäden am eigenen Auto versichern möchte, greift neben der Kfz-Haftpflicht zur Kaskoversicherung. Doch was leisten Teilkasko oder Vollkasko? Das sind die Unterschiede.

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In Deutschland kam es 2022 zu insgesamt 2.406.465 Straßenverkehrsunfällen. Davon waren 2.116.793 ausschließlich Sachschäden. Bei 289.672 Unfällen kam es zu Personenschäden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts. Bei selbstverschuldeten Unfällen kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung nur für Schäden des Unfallgegners auf. Schäden die dabei am eigenen Fahrzeug entstanden sind, sind nicht abgedeckt. Wer sein Fahrzeug darüber hinaus versichern möchte, zum Beispiel gegen Schäden durch Unwetter, Marderbisse und Wildunfälle, greift zur Kaskoversicherung. 

Teilkasko oder Vollkasko – was ist der Unterschied?

Eine Teilkaskoversicherung deckt vor allem Schäden ab, die nicht vom Fahrer selbst beeinflussbar sind. Deshalb gibt es bei der Teilkaskoversicherung – anders als bei der Vollkaskoversicherung – keine Rabatte durch unfallfreies Fahren (die sogenannten Schadenfreiheitsklassen, auch SF-Klassen genannt). Unter anderem zählen Diebstahl, Wildunfälle und Marderbisse dazu. Neben den verschiedenen Leistungsspektren der beiden Kaskoversicherungen ist dies einer der wesentlichen Unterschiede. 

Wer sein Auto auch gegen selbst verschuldete Unfälle und damit verbundene Schäden am eigenen Fahrzeug versichern möchte, entscheidet sich für die Vollkaskoversicherung. Fährt der Halter des Fahrzeugs unfallfrei, steigt er in der Schadenfreiheitsklasse weiter auf. Je höher die SF-Klasse, desto höher ist der Rabatt, der dem Versicherungsnehmer gewährt wird. Verursacht er einen Unfall, senkt sich die Schadenfreiheitsklasse meist um mehrere Klassen. Deshalb empfiehlt die Stiftung Warentest, sich nach einem Unfall zu informieren, wie viele Klassen man zurückgestuft würde. In manchen Fällen könne es dann besser sein, den Schaden selbst zu bezahlen als einen unwirtschaftlichere Rückstufung zu riskieren.

Was bezahlen Vollkasko und Teilkasko?

Die Teilkasko übernimmt in der Regel folgende Fälle:

  • Unwetterschäden (ab Windstärke acht)
  • Wildunfälle (einige Versicherer grenzen die Tiere auf Haarwild ein. Hier ist auf das Kleingedruckte zu achten)
  • Brand und Explosion
  • Diebstahl
  • Glasbruch durch Steinschlag
  • Kabelschäden durch Kurzschluss
  • Marderbisse an Kabeln, Leitungen und Schläuchen (Folgeschäden sind meist nicht abgedeckt)

Ausnahme: Diebstahl mithilfe eines Störsenders (Jammer). Manche Autodiebe verwenden sogenannte Jammer. Das sind Geräte, die die Funkverbindung stören, sodass die elektronischen Türschlösser nicht verriegeln. Aus diesem Grund empfiehlt die Stiftung Warentest beim Abschließen des Fahrzeugs auf die Blinkersignale zu achten.

Die Vollkasko enthält alle Leistungen der Teilkasko plus folgende:

  • Selbst verschuldete Schäden
  • Schäden durch Dritte (Fahrerflucht)
  • Vandalismus

Ist Vollkasko oder Teilkasko sinnvoller?

Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich für Besitzer von Neuwagen und teuren Automodellen. Ab einem Fahrzeugalter von etwa vier bis fünf Jahren ist es sinnvoll, über einen Wechsel in die Teilkasko nachzudenken. Faktoren wie die gefahrenen Kilometer pro Jahr, die Selbstbeteiligung, der Zahlungsrhythmus, die Typklasse und das Baujahr des Fahrzeugs sowie die Regionalklasse spielen eine Rolle, ob sich ein Wechsel wirtschaftlich lohnt. Je älter das Auto, desto weniger ist es wert. Oft reicht dann auch der Teilkaskoschutz. Der Halter sollte in diesem Fall jedoch in der Lage sein, im Falle eines Totalschadens das Fahrzeug ersetzen zu können.

Aus einem konkreten Grund kann es aber dennoch besser sein, in der Vollkaskoversicherung zu bleiben: Wegen des sogenannten Schadensfreiheitsrabatts, den Versicherte erhalten solange sie keine Schäden verursacht haben. Die Vollkasko wird damit im Gegensatz zur Teilkasko jedes Jahr günstiger.

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Wovon ist die Prämie der Kaskoversicherung abhängig?

Der Beitragssatz hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Art des Fahrzeugs
  • Typklasse des Autos (allgemein Schadensbilanz für das Modell)
  • Regionalklasse (Schadenhäufigkeit an dem Wohnort)
  • Art der Nutzung (geschäftlich oder privat)
  • Höhe der Selbstbeteiligung (Je größer der Betrag, desto günstiger die Versicherung)
  • Schadensfreiheitsklasse (SF-Klasse) bei Vollkasko
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