Autoversicherung Geld sparen bei der Kfz-Versicherung: Zehn Tipps für Fahranfänger

Die Wahl des Autos hat einen Einfluss auf die Prämie - einen positiven oder negativen. Quelle: dpa-tmn

Die Kfz-Versicherung ist für Fahranfänger oft besonders teuer. Mit diesen Tipps können Fahranfänger bei der Autoversicherung sparen. Ein Überblick.

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Das erste eigene Auto – darauf fiebern viele junge Fahrer hin. Doch der Autokauf ist mit hohen Kosten verbunden, die noch über das Fahrzeug hinausreichen. Die Kfz-Versicherung kann teuer werden. Dies gilt vor allem für Fahranfänger. Denn: Die wertvollen Rabatte – bekannt als Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen) – können erst durch unfallfreies Fahren im Laufe der Zeit gesammelt werden. Wie Sie als Fahranfänger trotzdem sparen können, lesen Sie hier.

Kfz-Versicherung: 10 Tipps für Fahranfänger, um Geld zu sparen

1. Auto als Zweitwagen der Eltern versichern

Die Eltern, Großeltern oder andere Verwandte können das Auto als Zweitwagen versichern und den Fahranfänger eintragen lassen. Damit kann ein Einstieg mit der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) 0 umgangen werden. So ist eine Einstufung in die SF-Klasse ½ oder höher möglich. Verursacht der eingetragene Fahranfänger mit dem Zweitwagen einen Unfall, wird nur dieses Fahrzeug zurückgestuft. Die SF-Klasse des Erstwagens bleibt dadurch unberührt.

2. Familientarife in Anspruch nehmen

Wenn der Fahranfänger von vornherein selbst Versicherungsnehmer ist, hat er einen eigenen Schadenfreiheitsrabatt. Das ist zwar teurer als über die Eltern, aber er kann dennoch sparen. Oft bieten Versicherer den jungen Fahrern an, mit einer besseren SF-Klasse als 0 zu starten, solange die Eltern bei dem gleichen Unternehmen versichert sind. Die Familientarife können beim Versicherer der Eltern angefragt werden. 

3. Begleitendes Fahren nutzen

Der Führerschein kann bereits mit 17 Jahren gemacht werden. Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres muss der Führerschein-Neuling dann von einem erfahrenen Fahrer begleitet werden. Das begleitende Fahren zahlt sich häufig aus: Viele Versicherer gewähren einen Rabatt für Fahranfänger, die am begleiteten Fahren ab 17 teilgenommen haben. 

4. Schadenfreiheitsklassen von den Eltern mitnehmen

In den ersten Jahren der Autoversicherung ist der Beitragssatz noch besonders hoch. Solange der Fahrer aber schadenfrei bleibt, wird die Versicherung günstiger. Bestenfalls kann der Fahranfänger den Schadensfreiheitsrabatt aus dem Zweitwagenvertrag der Eltern mitnehmen, wenn er den Zweitwagen komplett übernimmt. Einige Versicherer erlauben dann die Anzahl der schadenfreien Jahre, die der Dauer des Führerscheinbesitzes entspricht, übertragen zu lassen. Beim Abschluss der Versicherung müssen die Eltern der Übernahme schriftlich zustimmen. 

Überprüfen Sie hier im Kfz-Steuerrechner, wie viel Geld für Ihr Fahrzeug anfällt.

5. Schadenfreiheitsklassen von Verwandten oder Lebenspartnern mitnehmen

Normalerweise kann die Schadenfreiheitsklasse auch von Verwandten oder Lebenspartnern übernommen werden. Das ist besonders den Fahrern zu raten, die schon jahrelang einen Führerschein besitzen, aber noch keine eigene Kfz-Versicherung. Bei der Übertragung der SF-Klassen verliert der alte Versicherungsnehmer alle seine Schadenfreiheitsklassen. Dabei ist zu beachten, dass immer nur so viele Jahre übertragen werden können, wie der Führerscheinbesitz des Empfängers beträgt. Die überschüssigen SF-Klassen verfallen. Deshalb ist dies nur sinnvoll, wenn der alte Versicherungsnehmer sie nicht mehr braucht. Zum Beispiel können Großeltern oft den hohen Rabatt abgeben, wenn sie selbst nicht mehr fahren können oder möchten. 

6. Schadenfreiheitsklassen von Rollern oder Motorrädern mitnehmen

Die Schadenfreiheitsrabatte können auch von Fahrzeugen zu Fahrzeug getauscht werden. Dadurch lässt sich auch von einem Motorrad oder Roller ab 50 Kubikzentimeter Hubraum die SF-Klasse übertragen. 

7. Telematik-Tarife eingehen

Autoversicherer vergeben mit Telematik-Tarifen Rabatte für sicheres Fahren. Mit einer App und einem Stecker oder Sensor wird die Fahrweise analysiert. Dazu zählt zum Beispiel die Geschwindigkeit, Beschleunigung und das Bremsverhalten. Eine gute Fahrweise beschert dem Fahranfänger eine günstigere Versicherungsprämie. Laut der Verbraucherzentrale wird dabei das Verhalten genau aufgezeichnet. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass mehr gezahlt werden muss, wenn das Fahrverhalten der Versicherung nicht gefällt.

8. Kein typisches Fahranfänger-Auto wählen

Die Wahl des Autos hat Einfluss auf die Prämie – einen positiven oder negativen. Entscheidend ist die Typklasse, in die ein Fahrzeug eingeordnet wird. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungsgesellschaft (GDV) aktualisiert jährlich die Typklassen. Je häufiger ein Modell in Unfälle verwickelt ist, desto höher ist die Typklasse und somit das Risiko. Da typische Fahranfänger-Autos häufiger in Unfälle verwickelt sind, sind diese in der Versicherung teurer als andere Fahrzeuge. Auch die Motorisierung und das Baujahr werden bei der Einteilung berücksichtigt. 

9. Carsharing nutzen

Beim Carsharing können Fahranfänger regelmäßig Auto fahren, ohne selbst eins zu besitzen. So muss auch keine Versicherung bezahlt werden. Wenn der Fahrer sich dann doch irgendwann ein eigenes Auto zulegen möchte, muss er dennoch bei der Autoversicherung oft nicht bei 0 anfangen. Einige Anbieter kommen Carsharing-Fahrern entgegen. Je nach Versicherer ist dies an eine bestimmte Voraussetzung geknüpft. Zum Beispiel werden eine Mindestanzahl an Tagen oder gefahrenen Kilometern gefordert.

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Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich meist nur, wenn das Auto jünger als fünf Jahre ist. Eine Teilkaskoversicherung übernimmt Schadensfälle durch Diebstahl, Brand, Explosion, Unwetter sowie Zusammenstöße mit Haarwild. Fahranfänger sollten Angebote mit und ohne Teilkaskoversicherung vergleichen und abwägen, ob die zusätzlichen Kosten in einem vertretbaren Verhältnis zum Restwert des Autos stehen.

Mehr zum Thema: Vollkasko oder Teilkasko: Wann sich welche Autoversicherung lohnt

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