Pannenhelfer ADAC wächst und hat trotzdem weniger Geld

Die Zahl der Straßenwacht-Einsätze des ADAC stieg von 3,4 Millionen auf über 3,5 Millionen. Die genauen Finanzzahlen will der Verein auf der Hauptversammlung bekanntgeben.  Quelle: imago images

Der ADAC, Deutschlands größter Verein, wächst weiter. Allerdings lasten die vielen Pannen auf dem Ergebnis. Und noch ein zweites Thema verspricht hitzige Debatten für die Hauptversammlung.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Deutschlands größter Verein ist weiter gewachsen. Wie ADAC-Präsident Christian Reinicke vor der Hauptversammlung am Samstag in Bremen sagte, stieg die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr um 380.000 auf nun 21,8 Millionen. „Die meisten Mitglieder sind bei uns wegen der Pannenhilfe“, sagte Reinicke. Aber drei Viertel der Neumitglieder hätten die teurere Premium-Mitgliedschaft mit Zusatzleistungen abgeschlossen. 

Das Jahresergebnis liegt trotzdem „ein gutes Stück unter Vorjahr, weil wir mehr Pannen hatten“, sagte Vorstandsmitglied Oliver Weissenberger. Die Autofahrer hielten ihre Fahrzeuge länger, die Flotte werde älter. Die Zahl der Straßenwacht-Einsätze stieg von 3,4 Millionen auf über 3,5 Millionen. Die Finanzzahlen will der Verein auf der Hauptversammlung bekanntgeben. 

Im Fokus der Hauptversammlung, zu der rund 230 Delegierten der 18 Regionalclubs zusammenkommen, stehen dieses Jahr „Chancen und Risiken der Elektromobilität“. Die Vereinsführung erwartet eine lebhafte Debatte, auch weil „viele Mitglieder die E-Mobilität skeptisch sehen“, wie Reinicke sagte.

Das Präsidium halte „E-Mobilität derzeit für die einzige Möglichkeit, den Pkw klimaneutral zu betreiben und die Klimaziele zu erreichen“, und versuche positive Akzente zu setzen. Der ADAC berate und habe schon über 150 E-Modelle getestet. Das Verbrenner-Aus beim Neuwagenverkauf ab 2035 in der EU sei für den Verein gesetzt. „Aber es muss technologieoffen bleiben“, sagte Reinicke. Wasserstoff, Brennstoffzelle oder E-Fuels dürften nicht ausgeschlossen werden. Es gebe eine Bestandsflotte von über 40 Millionen Benzin- und Dieselautos in Deutschland.

Immobilien So kassiert der Staat Hausbesitzer ab

Hohe Nebenkosten, explodierende Unterhaltskosten: Immobilieneigentümer werden immer stärker zur Kasse gebeten. Für einige ist die Grenze überschritten – sie wollen ihr Haus sogar verkaufen.

Autozulieferer Wer mutig aufs E-Auto umstieg, ist jetzt der Dumme

Die schlechten Absatzzahlen von E-Autos haben Folgen für Zulieferer: Die Autobauer rufen weniger Bauteile bei ihnen ab, als gedacht. Zulieferer bleiben auf hohen Kosten sitzen. Nun gibt es Krach um Schadensersatz.

Frauenförderung à la Siemens Siemens-Managerin klagt an: Nutzt der Konzern Compliance als „Mitarbeiter-Entsorgungstool“?

Der Fall einer Siemens-Managerin, die schwanger wurde und nun um ihren Job kämpfen muss, erschüttert den Dax-Konzern. Nun wurde der mit ihr verheiratete Personalchef in Mitleidenschaft gezogen.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Bei der ADAC-Pannenhilfe „können wir auf absehbare Zeit keine E-Autos einflotten“, sagte Weissenberger. Die Fahrzeuge seien mit 600 Kilogramm Zuladung an Werkzeug und Ausrüstung zu schwer dafür, „da geht uns die Reichweite in die Knie“. Außerdem müssten die Pannenhelfer zur Not auch ein anderes Fahrzeug abschleppen können. Um trotzdem klimafreundlicher unterwegs zu sein, sollen die Pannenhilfeautos zunehmend mit Biodiesel HVO100 betankt werden. 

Lesen Sie auch: Darum sind E-Autos zuverlässiger als Verbrenner

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%