Quelle: PR

Die Letzten ihrer Art Montegrappa: Die Zukunft selbst schreiben

Der italienische Schreibgerätehersteller Montegrappa hat sich in über 100 Jahren mehrmals gewandelt. Jetzt setzt er auf Luxus und Individualisierung. Und profitiert von einer neuen Käufergruppe.

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Von einem einfachen Füllfederhalter für Hemingway bis zu einer limitierten „Spymaster“ in James-Bond-Optik mit einer 18-Karat-Goldfeder für 4995 Euro ist es ein langer Weg. Aber für den Schreibgerätehersteller Montegrappa scheint er folgerichtig. Eine Anpassung an die Zeit.

Das Familienunternehmen am Fuße der Dolomiten, nordwestlich von Venedig, wurde 1912 gegründet. Einer der ersten und gleichzeitig bekanntesten Kunden: der junge Schriftsteller Ernest Hemingway. Er war 1918 Krankenwagenfahrer beim Roten Kreuz und berichtete über die Kämpfe zwischen Italienern und Österreichern am Monte Grappa.

Zu jener Zeit waren tragbare Füllfederhalter eine kleine Revolution – und die Firma Montegrappa der erste Schreibgerätehersteller Italiens. Ausruhen konnte sich die Manufaktur auf diesem Erfolg aber nur kurz. Immer wieder galt es, sich neuen Kundenwünschen anzupassen.



Die Produkte von Montegrappa sind längst keine gewöhnlichen Gebrauchsgegenstände wie zu Hemingways Zeiten mehr.

Es sind eher kleine Kunstwerke. Die 50 Mitarbeiter stellen jährlich rund 50.000 Kugelschreiber, Füller und Tintenroller her – in der gleichen Fabrik wie vor über 100 Jahren.



Jeder Stift wird sorgfältig gefertigt und ist für ein ganzes Leben gedacht. „Unsere Serviceabteilung erhält immer noch Stifte, die 30 bis 40 Jahre alt sind“, sagt Aquila.

Besonders der traditionelle Füllfederhalter „Extra 1930“ sei bei Kunden aus den USA und Asien sehr beliebt.



Seit der Pandemie interessierten sich vor allem Jüngere wieder mehr für Kalligrafie, Tagebuchschreiben, Manga und Tinteneffekte. Diesen Schwung möchte Montegrappa nutzen, um neue Kunden zu gewinnen. Die Stichworte heißen: Luxus und Individualisierung.

Dafür wird investiert: „Vor fünf Jahren haben wir einen digitalen Konfigurator entwickelt, der jetzt einer unserer größten Trümpfe ist“, sagt Aquila. Auf der Website können Kunden aus mehreren Basismodellen wählen und dann ihren Stift selbst gestalten. Los geht es bei 300 Euro. Nach oben sind aber (fast) keine Grenzen gesetzt.



Zusätzlich vertreibt Montegrappa eine Art Liebhaberkollektion: Es gibt Sets im Stile von Barbie, James Bond, dem Film Gladiator und dem Autorennen Le Mans. Und selbstverständlich gibt es auch einen Füllfederhalter zu Ehren von „Hemingways Heldentaten“. Die Preise dafür: starten im mittleren vierstelligen Bereich.

Dass die meisten Schreibgeräte von Montegrappa nur etwas für Reiche sind? Streitet Aquila vehement ab. Er gibt aber zu: „Stifte waren schon immer nicht nur funktional, sondern auch symbolisch.“ Auch viele Firmen hätten deshalb Interesse an solchen Kollektionen – als Geschenke oder als besonderes Zeremoniell bei einer Vertragsunterschrift. In Deutschland sind Stifte von Montegrappa übrigens bei Online-Fachhändlern wie Penoblo zu finden. Zusammen mit Konkurrenzprodukten von Montblanc oder Caran d´Ache.

„Die Letzten ihrer Art“ ist ein Format der WirtschaftsWoche in der Reihe „Leben“. Jeden Monat porträtieren wir an dieser Stelle Unternehmen, die in ihrer Branche einzigartig sind, und viel Wert auf Handarbeit und Tradition legen.

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