Wertvollste Unternehmen Die hochgejubelten Unternehmen sind jetzt profitabel

Eingang zur New Yorker Börse. Quelle: REUTERS

Die Unternehmensberatung PwC hat die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt gekürt. Während die USA traditionell stark vertreten sind, sieht es in Deutschland weniger gut aus. Schlusslicht ist jedoch ein anderes Land.

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Der Goldstandard unter den globalen Aktienunternehmen gewinnt weiter an Wert. Laut einer Rangliste der Unternehmensberatung PwC haben die 100 wertvollsten Unternehmen weiter zugelegt und ein neues Allzeithoch bei der Marktkapitalisierung erreicht. Mit 39,9 Billionen Dollar wurde 2024 der Rekordwert von 35 Billionen Dollar aus dem Jahr 2022 übertroffen. Ihren Sitz haben diese vor allem in den USA, Saudi-Arabien und China.

„Die wertvollsten Unternehmen der Welt haben den Rückgang im vergangenen Jahr mehr als wettgemacht – trotz der geopolitischen Unsicherheiten, der andauernden Inflation und der restriktiven Zinspolitik der Zentralbanken“, sagt PwC-Partner Stephan Wyrobisch. Gegenüber dem Vorjahr sei ein Plus von 27 Prozent erzielt worden, das sogar über dem Wachstum des MSCI-World-Index von 23 Prozent liege. Blickt man auf der Zeitachse noch weiter zurück, wird deutlich, dass die Top-Unternehmen an den Aktienmärkten in den vergangenen fünf Jahren ihr Kampfgewicht fast verdoppelt haben.

Wettstreit im Westen

Diese Erfolgsgeschichte bleibt – das wird deutlich – vor allem eine amerikanische. So finden sich im Ranking nach wie vor zahlreiche US-Unternehmen, die allein acht der ersten zehn Plätze belegen. So überrascht es nicht, dass die USA ihren Anteil an der Gesamtkapitalisierung von 67 Prozent im Jahr 2023 auf 72 Prozent im Jahr 2024 steigern konnten – das entspricht 28,8 Billionen US-Dollar. Europa als Gruppe folgt mit einem Anteil von zwölf Prozent (4,8 Billionen Dollar) weit abgeschlagen.



Zuletzt wurde an den Märkten immer wieder die Frage gestellt, ob der Boom der US-Tech-Aktien anhält oder ob der Stern der „Magnificent Seven“ bald zu sinken beginnt. Die PwC-Analyse lässt darauf bisher nicht schließen. Google-Mutter Alphabet, Amazon, Apple, Facebook-Mutter Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla stehen demnach für 54 Prozent des Wachstums der Marktkapitalisierung im vergangenen Jahr.

„Der Zuwachs bei den Techfirmen erinnert manche Beobachterinnen und Beobachter an den Hype um die Jahrtausendwende, bei der viele der hoch bewerteten Unternehmen die Gewinnerwartungen nicht erfüllen konnten“, sagt Wyrobisch. Der Unterschied zu damals sei: Die hochgejubelten Unternehmen sind jetzt profitabel. Wyrobisch zufolge steht die Profitabilität im Fokus von Investoren – das erkläre die tendenziell geringere Zahl an Börsengängen in den vergangenen Jahren.

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Für Europa besteht zumindest die Hoffnung, nicht ganz abgehängt zu werden. Zwar sind die USA nach wie vor die Treiber der KI-Entwicklung, doch insgesamt liegt die branchenübergreifende europäische Spitzengruppe aus GlaxoSmithKline, Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L'Oreal, LVMH, AstraZeneca, SAP und Sanofi – die sogenannten Granolas – beim Wachstum vor den US-Tech-Werten.

Aus Sicht der Unternehmensberater steht diese Aufholjagd allerdings noch auf wackeligen Beinen: Die Europäer, von denen sich neun in den Top-100 tummeln, hätten sich 2023 in Zeiten großer makroökonomischer Unsicherheit als widerstandsfähiger erwiesen. „Allerdings verzeichneten nur sechs einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr“, heißt es. Am besten schnitten der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk auf Platz 13 und der französische Luxusgüterkonzern LVMH auf Platz 19 ab.

Federn lassen musste im vergangenen Jahr vor allem die Region China, zu der das Ranking auch Hongkong und Taiwan zählt. Mit minus 4,7 Prozent verlor die Marktkapitalisierung der Top-100-Unternehmen deutlich. Ein ähnliches Bild zeigt der Blick auf die Länderebene: China musste im Jahresvergleich einen Rückgang von 15 Prozent hinnehmen, Taiwan und Hongkong hingegen konnten das Marktgewicht ihrer Unternehmen weiter steigern.

Dies legt nahe, dass nicht die Region, sondern das Land derzeit Probleme hat. Eine Begründung für die schlechte Performance liefern die Studienautoren nicht. China erlebt jedoch nach der Pandemie einen schwierigen Neustart, hinzu kommt die geplatzte Immobilienblase – dies könnte auch das Wachstum der Top-Unternehmen beeinflusst haben.

Sektoren-Champions brillieren

Nicht nur unter den Regionen, sondern auch unter den Sektoren haben die Champions weiter an Bedeutung gewonnen. Die Marktkapitalisierung der vier führenden Sektoren ist laut der Studie deutlich gestiegen. Im Finanzsektor betrug das Plus 25,7 Prozent, bei den Kommunikationsdienstleistern 34,7 Prozent, bei den Nicht-Basiskonsumgütern 35,5 Prozent und im Technologiesektor satte 50,4 Prozent. Den starken Anstieg bei den Technologiekonzernen führt PwC auf das hohe Interesse an KI-Anwendungen zurück.

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Deutschland als Einzelakteur spielt in der Rangliste nur eine geringe Rolle. Mit SAP und Siemens haben es gerade einmal zwei deutsche Unternehmen auf die Ränge 47 und 91 geschafft. Eines weniger als noch im Jahr 2023. „Im Länderranking belegte Deutschland damit den 13. Platz. Die ersten drei Plätze gingen, wie im Vorjahr, an die USA, Saudi-Arabien und China“, hieß es.

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