Preisfrage Diese Grafik zeigt, wie sich der Preis für Erdgas zusammensetzt

Erdgas Quelle: Getty Images

Der Energiepreisschock beim Gas scheint überwunden. 2024 steht aber ein neuer bevor. Diese Grafik zeigt die Ökonomie des Erdgases.

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Wer die Wohnung heizt, nutzt Erdgas. Zumindest ist das bei einem Großteil der Deutschen so. Denn Erdgas ist der beliebteste Energieträger beim Heizen.

Knapp 48 Prozent der rund 40 Millionen Wohnungen in Deutschland nutzen ihn. Auf Platz zwei landet Öl, rund ein Viertel der Wohnungen werden so beheizt.

Die Grafik zeigt, wie sich die Kosten für durchschnittliche Monatsrechnung für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Erdgaszentralheizung und Warmwasserbereitung zusammensetzen:

70,56 €

Beschaffung & Vertrieb

+

18,11 €

Netzentgelte

+

25,02 €

Steuern & Abgaben

=

113,69 €

Bild: Getty Images
Quelle: BDEW


Den größten Anteil daran haben die Kosten für die Beschaffung und den Vertrieb mit knapp 70 Euro. Im Jahr 2023 kam das Erdgas laut Bundesnetzagentur vor allem aus Norwegen (43 Prozent), den Niederlanden (26 Prozent) und Belgien (22 Prozent).

Schaut man auf den Preis pro Kilowattstunde, zahlen Kunden laut dem Bundesverband der Energiewirtschaft (BDEW) knapp 10 Cent. Im Jahr 2022, jenem Jahr also, in dem Russland seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete, lag er bei knapp 16 Cent. Inzwischen scheint der Energiepreisschock nach dem russischen Überfall überwunden.

Dafür blähen andere Faktoren den Erdgaspreis in diesem Jahr auf. Ab April steigt die Mehrwertsteuer auf Erdgas wieder auf das Vorkrisenniveau von 19 Prozent, aktuell zahlen Kunden noch den reduzierten Satz von sieben Prozent. Laut dem Vergleichsportals Verivox entstehen einer durchschnittlichen vierköpfigen Familie damit Mehrkosten von 233 Euro im Jahr.

Und auch der C02-Preis geht in die Höhe: Im Jahr 2024 liegt er bei 45 Euro pro Tonne, 2023 betrug er noch 30 Euro.  

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